Brücke könnte noch 2019 gebaut werden
Nach fünf Monaten liegt nun endlich das zweite Gutachten zu dem möglichen Bau einer Behelfsbrücke An der Cölve vor. Die Moerser Politik soll noch vor Ostern darüber entscheiden. Baubeginn könnte dann noch in diesem Jahr sein.
RHEINHAUSEN/MOERS (dc) Dauerthema Brücke An der Cölve, nächster Akt: Das lange ersehnte zweite Gutachten, es soll die Kosten für eine Behelfsbrücke zwischen Trompet und Schwafheim klären, liegt vor. Warum dies fünf Monate gedauert hat – die Machbarkeit einer temporären Behelfsbrücke ist längst bestätigt – liegt laut der Stadtverwaltung Moers an dem vom Stadtwerk Enni beauftragten externen Gutachter. Man hätte es auch gerne schneller gehabt, nun sei es ja da und es würde geprüft, sagte der Moerser Stadtsprecher Thorsten Schröder auf Anfrage.
Was steht drin, wie geht es weiter? Aus dem Inhalt mochte Schröder nicht zitieren, das Gutachten würde am 7. März der Begleitkommission aus Politik, Verwaltung und Bürgerinitiative vorgestellt. Bis dahin würden sich die Fachleute in den Rathäusern mit dem Papier befassen, einige Fragen an den Gutachter seien bereits aufgetaucht. Ein Gespräch zwischen dem Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) und seinem Moerser Kollegen Christoph Fleischhauer (CDU) hat es dem Verlauten nach aber bereits gegeben.
Inhaltlich soll das neue Gutachten indes keine großen Überraschungen beinhalten. Die Moerser Kommunalpolitiker sollen ähnliche Zahlen zur Abstimmung vorgelegt bekommen, wie sie bereits seit mehr als einem halben Jahr rund um das gewünschte Behelfs- bauwerk kursieren. Damals war von rund 800.000 Euro die Rede, die sich die Städte Duisburg und Moers bekanntlich teilen wollen.
Ob eine solche Behelfsbrücke entsteht, entscheidet maßgeblich die Politik in Moers. Auf Moerser Gebiet steht die Brücke, Moers gehört das Schrottbauwerk auch (wir berichteten). Der zuständige Ausschuss (ASPO) tagt am 21. März und soll eine vorberatende Entscheidung für den Stadtrat fällen, der am 10. April endgültig entscheidet.
Die politische Stimmung in der Nachbarstadt scheint sich aktuell auf ein „Ja“zur Behelfsbrücke hin zu bewegen. So manche Fraktion sei laut Aussage aus dem Rathaus früher eher dagegen gewesen. Hohe Kosten und ein für die Moerser Bürger eher geringer Nutzen waren damals die Argumente.
„Die Alternative wären regelmäßige Sicherungsarbeiten und irgendwann ein Abriss der Brücke“, erklärt Stadt-Sprecher Schröder. Das verursache zwar erst später Kosten, die seien aber beträchtlich und die Stadt Duisburg würde sich daran wohl kaum beteiligen. Zudem hätte man dann keine Brücke. Über deren Sperrung würden sich eben auch viele Moerser immer wieder beschweren.
Sollte sich Moers für das Behelfsbauwerk entscheiden, könnten laut Aussage aus dem dortigen Rathaus noch im laufenden Jahr die Arbeiten beginnen. Vorausgesetzt, die Vergabe läuft schnell und entsprechende Bauunternehmen sind verfügbar. Erfahrungsgemäß sind in der Brückenbau-Branche die Auftragsbücher aber sehr voll.
Steht die Behelfsbrücke, sollte man tunlichst den Neubau vorantreiben, fordert Schröder. So eine Behelfsbrücke sei für drei bis fünf Jahre vorgesehen, nicht für 15. Zudem müssten auch während der Zeit der Behelfsbrücke immer wieder Sicherungsarbeiten gemacht werden. Schließlich rotte das Bauwerk weiter vor sich hin, „ein Neubau ist unausweichlich.“