GFW vernetzt Akteure der Duisburger Sozialwirtschaft
(RP) Gesamtwirtschaftlich betrachtet, ist die Sozialwirtschaft in den vergangenen Jahren immer bedeutsamer geworden. Der Begriff umfasst dabei die unterschiedlichen Träger von Kindergärten, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser oder auch Altenheimen. Die Gründe für den Boom der Branche sind vielfältig: Sie hat deutlich an Arbeitsplätzen und Wirtschaftsleistung gewonnen. Auch gesellschaftspolitisch ist die Sozialwirtschaft im Fokus, wird die Bevölkerung hierzulande doch immer älter.
„Jetzt war es an der Zeit, einen Branchentreff der Sozialwirtschaft in Duisburg ins Leben zu rufen und die wesentlichen Akteure an einen Tisch zu holen, um Wissen und Erfahrung auszutauschen und gemeinsame Aktivitäten auszuloten“, so Andree Haack, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duis- burg und GFW-Mitgeschäftsführer. Auch Ralf Meurer, GFW-Geschäftsführer, kann dem nur beipflichten: „Bereits in 2015 machte die Branche 7,7 Prozent der gesamtwirtschaftli- chen Wertschöpfung in Deutschland aus. Tendenz steigend. Alleine in Duisburg sind es schätzungsweise bis zu 30.000 Beschäftigte, die im Bereich der caritativen Verbünde arbeiten. Das ist ein bedeutsamer Markt.“
Die GFW-Geschäftsführer wollen mit dem Branchentreff, der erstmals stattgefunden hat, dazu beitragen, dass die Sozialwirtschaft als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt begriffen wird. Bisher habe sich die Branche bei wirtschaftlichen Themen eher bedeckt gehalten, aber das wolle man nun ändern. Anknüpfungspunkte gebe es dafür zahlreiche: vom Fachkräftemangel über die Digitalisierung bis hin zur Flächenknappheit. Darüber hinaus ist eine Einbindung der Vertreter der Sozialwirtschaft in die Netzwerkveranstaltungen der GFW Duisburg, beispielsweise dem Mittelstands-Forum, geplant und bei diesen auf großes Interesse gestoßen.
Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Repräsentanten des Evangelischen Christophoruswerks, des Diakonischen Werks Duisburg, des Caritasverbands Duisburg und der AWOcura gGmbH. Künftig sollen die Treffen verstetigt werden, damit die Branchenakteure untereinander, aber auch im Zusammenspiel mit Politik und Wirtschaft, ihre Interessen bestmöglich realisieren können. Der nächste Branchentreff ist für den Herbst 2019 geplant.
Tatsächlich sind in Deutschland rund elf Prozent aller Erwerbstätigen in der Sozialwirtschaft beschäftigt. „Auch in Duisburg steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften, insbesondere in Gesundheits- und Pflegeberufen. Hier gilt es, abseits klassischer Pfade zu denken und ungewöhnliche Wege einzuschlagen, um akute Engpässe bei der Besetzung mit Pflegekräften zu vermeiden oder zumindest abzufedern“, sagt Ralf Meurer.