Oper: OB Thomas Geisel mahnt zu „Maß und Mitte“
(arl/ujr) Eine neue Oper als Architektur-Ikone am Rhein, ein schmucker Neubau an der Heinrich-Heine-Allee oder eine Sanierung des Bestandsgebäudes? Die Varianten dürften sich in einem Kostenrahmen zwischen 100 und 400 Millionen Euro bewegen. Nun gilt es, die Diskussion in eine politische Form zu bringen. Dies beginnt jetzt mit einem Antrag für den Stadtrat. Das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP will in der nächsten Sitzung eine ganze Reihe von Aufträgen an die Verwaltung geben. Der Zustand des Opernhauses soll genauer untersucht werden, außerdem will die Politik wissen, ob „strukturelle Verbesserungen“, also eine modernere Ausstattung, in dem Bestandsgebäude möglich wären. Eine Projektgruppe soll die Debatte begleiten, die Politik wünscht auch eine Bürgerbeteiligung. Ende des Jahres sollen die Zahlen vorliegen.
Die Opernspitze selbst hat eine Bedarfsanalyse formuliert und ist damit im Rathaus vorstellig geworden. In den Augen von Generalintendant Christoph Meyer wären für einen modernen Opernbetrieb zwei Seitenbühnen von Vorteil. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) sagte am Dienstag unserer Redaktion, er sei von dieser Notwendigkeit nicht überzeugt.
Generell mahnt Geisel in der Opern-Debatte „Maß und Mitte“an. Bei den Wünschen für eine neue Oper gebe es eine große Variationsbreite. Von technischen Problemen, die behoben werden könnten, reiche die Palette über technische Probleme, die aufwändiger zu beheben seien, „bis zur Oper für den Einhand-Handstand-Betrieb“. Wer Sympathien für einen Neubau habe, solle Letzteres nicht fordern, das sei nicht zuträglich. „Wer überzieht, wird verlieren.“