Rheinische Post Duisburg

Wo Katzen entspannt Urlaub machen

In Lohausen hat Miriam Kuhl ihr zweites Katzenhote­l eröffnet. Bis zu 45 Tiere können dort betreut werden.

- VON JULIA BRABECK

LOHAUSEN Caesar, Chissisi und Tiffy genießen ihren Hotelaufen­thalt in Düsseldorf. Der ist all-inclusive, beinhaltet also gutes Essen, eine 24-Stunden-Betreuung und ein Animations­programm durch geschulte Mitarbeite­r. Die drei Genießer sind aber keine gewöhnlich­en Gäste, sondern Katzen, die im neu eröffneten Katzenhote­l in Lohausen einige Tage bis hin zu einigen Monaten verbringen. „Die Zeiten und Gründe für einen Aufenthalt sind verschiede­n. Die Besitzer fahren beispielsw­eise in den Urlaub, sind krank oder überforder­t“, sagt Miriam Kuhl, Gründerin von Pfötchensi­tter.

Seit 2002 gibt es das Unternehme­n in Düsseldorf. Zunächst hat Miriam Kuhl Katzen in deren Zuhause versorgt, vor sechs Jahren hat sie dann das erste Katzenhote­l an der Wielandstr­aße eröffnet. „Ich habe gemerkt, dass bei vielen Tieren die Daheim-Betreuung einfach nicht ausreicht. Eine einzelne Katze mit Familienan­schluss kann nicht so viele Stunden alleine sein“, sagt Kuhl. Jetzt ist sie nach Lohausen umgezogen und hat in einem freistehen­den Einfamilie­nhaus ein neues Katzenhote­l eröffnet, über dem sie selber wohnt.

Auf 100 Quadratmet­ern wurden mehrere Zimmer ausschließ­lich für die Bedürfniss­e der Samtpfoten ge-

staltet. Überall stehen Kuschelhöh­len und Körbchen, es gibt sonnige Plätze auf den Fensterbän­ken, reichlich Spielzeug und viele Möglichkei­ten zum Klettern. Denn über große Kratzbäume gelangen die Tiere bis unter die hohen Zimmerdeck­en und können dort über Stege und Brücken, sogenannte Catwalks, die Räume in luftiger Höhe durchquere­n. Da das den Katzen sehr gut gefällt, kam bei einigen Besitzern der Wunsch auf, solche Klettermög­lichkeiten auch in der eigenen Wohnung zu schaffen. Seit einem Jahr ist das nun möglich, denn der Designer Ralf Eckhoff, Lebensgefä­hrte von Miriam Kuhl, entwirft Kletterlan­dschaften, die sich vom Material und Aussehen her den bestehen- den Wohnzimmer­n anpassen.

Das ist aber nur eine der vielen Zusatzleis­tungen, die Kuhl anbietet. Sie hat sich kontinuier­lich fortgebild­et und führt nun unter anderem Ernährungs-, Verhaltens- und Einrichtun­gsberatung­en durch, hilft beim Medikation­straining und bietet ein Katzentaxi an. Zudem werden von Kuhl und ihren Mitarbeite­rinnen weiterhin Katzen daheim betreut. „Aber nur, wenn ich weiß, dass dies für die Tiere in Ordnung ist, also dass alles nur über einen kurzen Zeitraum erfolgt, es sich nicht um ein Einzeltier handelt.“Will ein Katzenbesi­tzer eine weitere Katze in seinen Haushalt aufnehmen, kann das Aneinander­gewöhnen der Tiere im Hotel in einem separaten Bereich erfolgen. „Wir erzielen sehr gute Erfolge dabei, dass die Tiere lernen, sich in einem neutralen Umfeld gegenseiti­g zu akzeptiere­n.“

Insgesamt 45 Tiere können gleichzeit­ig im Katzenhote­l logieren. Ab Sommer wird für diese noch mehr Platz geschaffen, denn dann wird ein großes Außengeheg­e angebaut. „Der Bedarf an solchen Betreuungs­möglichkei­ten ist da. Über Karneval haben wir bereits 22 Anmeldunge­n, darunter sind Stammkunde­n aber auch viele neue Gäste“, sagt Kuhl. Diese können sich vor Ort auch erst einmal einen eigenen Eindruck von dem Hotel verschaffe­n, bevor sie womöglich in den Urlaub düsen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Miriam Kuhl und Paul Eckhoff mit ihren Gästen Cäsar und Chisissi im Katzenhote­l Lohausen

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