Rheinische Post Duisburg

Zug-Bergung verzögert sich weiter

Die A 40 muss am Mittwoch möglicherw­eise ein drittes Mal gesperrt werden. Ein Waggon wird zur Reparatur aus den Gleisen gehoben. Die Bahnstreck­e ist bis Ende nächster Woche nicht befahrbar.

- VON JULIA HAGENACKER

MOERS Die Bergung des am Montagmorg­en auf der Bahnstreck­e zwischen Xanten und Moers verunglück­ten Güterzugs verzögert sich weiter. Bereits in der Nacht zu Dienstag war mit den Arbeiten begonnen worden, doch die gestalten sich schwierig. „An einem der Waggons ist der Radsatz beschädigt“, bestätigte am Dienstagmo­rgen eine Bahnsprech­erin auf Anfrage. „Das heißt: Bevor der Zug wegbewegt werden kann, muss der Satz ausgetausc­ht und angeschrau­bt werden. Dafür wird der Wagon noch einmal mit einem Kran angehoben, das wird aber nicht vor Mittwochmo­rgen geschehen.“

Das Problem ist: Bewegt werden kann der Zug anschließe­nd nur in Richtung Moerser Bahnhof, also über die Autobahn, weil die Gleise auf der anderen Seite, in Richtung Krefeld, zu stark beschädigt sind. Aus Sicherheit­sgründen muss dann möglicherw­eise auch die Autobahn A 40, die direkt unterhalb der Unfallstel­le kurz vor einer Eisenbahnb­rücke verläuft, ein weiteres, drittes Mal gesperrt werden. Kurz nach dem Unfall am Montagmorg­en und in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde die Verbindung zwischen Moers-Zentrum und Duis- burg-Rheinhause­n bereits dicht gemacht. „Die Entscheidu­ng trifft am Ende die Feuerwehr, die für die Gefahrenab­wehr zuständig ist“, so die Bahn-Sprecherin. Ein belastbare Aussage dazu könne diesbezügl­ich erst am Mittwochmo­rgen getroffen werden, sagt die Feuerwehr. Grundsätzl­ich versuche man, weitere Sperrung zu vermeiden.

Die Kesselwage­n des verunglück­ten Zuges sind mit Propen befüllt, einem flüssigen, brennbaren Gas, das zum Beispiel für Gas-Grills verwendet wird. Von dem Unfall beeinträch­tigt ist auch der Bahnstreck­enabschnit­t zwischen Rheinberg und Rheinhause­n, auf dem unter anderem die Linie RB 31 der Nordwestba­hn (NWB) fährt. Die NWB hat Schienener­satzverkeh­r von Moers bis Rheinhause­n eingericht­et.

Fest steht: Durch den Unfall sind Schäden am Gleisoberb­au, an Schienen und Weichen entstanden. Wie umfangreic­h diese seien, könnten die Experten der Deutschen Bahn erst ermitteln, wenn die Waggons abtranspor­tiert wurden, teilte die Bahnsprech­erin mit.

Erst dann sei eine verlässlic­he Prognose für die weiteren Arbeiten möglich. Die Planung dafür laufe bereits parallel zur Bergung, sagte die Bahn-Sprecherin. Ziel sei es, den Verkehr auf der betroffene­n Strecke schnellstm­öglich wieder aufzunehme­n. „Vor Ende nächster Woche wird das aber nicht möglich sein.“

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Die Gleise wurden beim Unfall stark beschädigt.Foto: crei

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