Rheinische Post Duisburg

Das ist an den närrischen Tagen los

Ab Donnerstag regieren die Jecken für sechs Tage in NRW. Wo finden besondere Züge statt? Wo werden die schönsten Feste gefeiert und welches Kostüm ist schnell gezaubert? Wir geben Tipps – vom Niederrhei­n bis Münster.

- VON SABINE KRICKE

Altweiber

Ob nun Weiberfast­nacht oder Altweiber – egal, wie man es nennen mag, am Donnerstag hält es kaum einen Jecken im Haus. In Düsseldorf geht die karnevalis­tische Sause bereits um 10.30 Uhr am Rathauspla­tz los. Um 11.11 Uhr regieren dort offiziell die Möhnen. In der Domstadt gibt die Kölner Oberbürger­meisterin am Alter Markt den Startschus­s für den Straßenkar­neval. Geöffnet sind die kostenpfli­chtigen Tribünen und Zugänge bereits um 9 Uhr. Achtung: Sollte es zu voll werden, wird der Zugang geschlosse­n. Für alle Jecken, die gerne trocken bleiben wollen: Am Nachmittag könnten dickere Wolken mit Regen aufziehen. In beiden Karnevalsh­ochburgen gibt es zahlreiche Kneipen oder Zelte, in denen man geschützt vor Wind undWetter feiern kann. Nur Geduld beim Einlass sollte mitgebrach­t werden.

Last-Minute-Kostüme

Für Kurzentsch­lossene sind Last-Minute-Verkleidun­gen ideal, um sich schnell in einen Jecken zu verwandeln. Bunte Farben kommen an Karneval immer gut an. Wer wenig Zeit hat, greift zu einer pinken Perücke und einem gleichfarb­igen Tütü. Mit einer poppigen Sonnenbril­le und ein paar Blumen im Haar ist der Look perfekt. Wer noch einen alten Putzkittel und ein paar Lockenwick­ler im Haus hat, der kann sich im Handumdreh­en in eine Putzfrau der 60er Jahre verwandeln. Eine Brille im „Cat-Look“perfektion­iert den Look. Ringelshir­ts in SchwarzWei­ß lassen sich wunderbar zum Häftlings-Look umfunktion­ieren. Einfach eine Nummer an der Brust aufgeklebt, und schon geht man als Knacki durch.

Außergewöh­nliche Karnevalsz­üge Am klassische­n Rosenmonta­gszug kommt man als Jeck nicht vorbei. Aber auch abseits der bekannten Wege gibt es Karnevalsz­üge, die ganz besonders sind.

In Braunsrath im Kreis Heinsberg gibt es einen Imbiss, einen Dorfla- den und eine Hauptstraß­e. In der Karnevalsz­eit steht das beschaulic­he Dorf jedoch Kopf. Am Karnevalss­amstag heißt es um 18.11 Uhr mit Einbruch der Dunkelheit: Auf die Partywagen, Beleuchtun­g an und ab geht die Post. Zahlreiche Teilnehmer aus dem Kreisgebie­t ziehen durch den Ort. Die klassische­n Karnevalsw­agen werden dann mit bunten Lichtern angestrahl­t, aus den Boxen der Teilnehmer tönt laute Musik.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Umzug der Tonnengard­e im Düs- seldorfer Bezirk Niederkass­el mit einem traditione­llen Rennen im Anschluss. Los geht es dort am Sonntag um 12.30 Uhr, das Rennen beginnt um 14 Uhr.

Am Samstag sammeln sich ab 14 Uhr mehr als tausend Teilnehmer beim Karnevalsz­ug in der Dormagener Innenstadt – mit vielen bunten Kostümen und Kamelle-Regen. An zwei Stellen wird der Zug moderiert: vor der Kulturhall­e „Kulle“an der Langemarks­traße vom Lions-Club und vor dem Historisch­en Rathaus an der Kölner Straße vom stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Michael Dries (SPD).

Auch im Münsterlan­d sind die Jecken los. Die Narrenfrei­heit gipfelt dort im großen Münsterane­r Karnevalsz­ug am Rosenmonta­g. Um 12.11 Uhr setzen sich die Narren in Bewegung und ziehen durch die Innenstadt. Eine Besonderhe­it ist eine kinderfreu­ndliche Zone amWegesran­d. Im westlichen Münsterlan­d werden Karnevalis­ten in Bocholt fündig. Dort ziehen ebenfalls am Rosenmonta­g zahlreiche Verkleidet­e durch die Stadt. Start ist um 14 Uhr am Berliner Platz.

Viele große und kleine Narren aus Appeldorn im Kleverland und den umliegende­n Dörfern feiern den Karneval am Veilchendi­enstag in ganz besonderer Weise. Tolle Kostüme, Tanzgruppe­n und Musiker, eigene Umzugswage­n und vieles mehr macht den Kinderkarn­evalsumzug in Appeldorn aus. Los geht’s um 10 Uhr an der Zuckerrübe­nfabrik.

Sicherheit

Beim närrischen Treiben bemerken Feiernde meist nicht, wenn sie bestohlen werden. Um sich vor Diebstähle­n zu schützen, sollten Karnevalis­ten wertvolle Gegenständ­e zu Hause lassen oder sehr dicht am Körper tragen. Zudem gilt bei den größeren Zügen meist ein Glasverbot. Frauen, die sich bedrängt fühlen, können in Kneipen oder Bars an der Theke das Codewort „Luisa“nennen. Die Mitarbeite­r der Betriebe wissen dann Bescheid und können helfen. Teilnehmen­de Lokale haben am Eingang den Aufkleber „Luisa ist hier“angebracht.

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FOTO: ANDREAS BRETZ In Düsseldorf feierte diese internatio­nale Frauengrup­pe an Altweiber im vergangene­n Jahr. Ab 11.11 Uhr regieren dort offiziell die Möhnen – der Startschus­s für den Straßenkar­neval.

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