Gewinneinbruch bei HSBC Deutschland
DÜSSELDORF Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr rechnet das Bankhaus HSBC Deutschland für 2019 mit stabilen Ergebnissen. Vorstandssprecherin Carola von Schmettow kündigte am Mittwoch „ein Vorsteuerergebnis in etwa auf Höhe des Vorjahres“an. Für 2018 verzeichnet die Bank einen Jahresüberschuss von 117,6 Millionen Euro, der um knapp ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahres liegt. In gleichem Ausmaß ist der Vorsteuergewinn auf gut 251 Millionen Euro gesunken. Von Schmettow nannte drei wesentliche Gründe: Erstens hätten schwierig Bedingungen an den Märkten für festverzinsliche Anlagen und Devisen auf die Provisionen gedrückt, zweitens hätten neue Bilanzierungsregeln Belastungen von 14 Millionen Euro ausgelöst, und drittens seien positive Sondereffekte aus Verkaufsgewinnen diesmal nicht angefallen.
Hohe Investitionen in Kundenprojekte und die Modernisierung der IT würden das Ergebnis auch im laufenden Jahr belasten, kündigte von Schmettow an. Damit verbunden ist aber auch die Hoffnung auf weiteres Wachstum. Unter anderem im Kreditgeschäft mit mittelständischen Firmenkunden. Dort habe die Bank die Kreditvergabe um 15 Prozent gesteigert und dadurch Marktanteile gewonnen.
Die IT-Investitionen fließen unter anderem in den Ausbau der Wertpapierabwicklung. Das Geschäft will HSBC Deutschland unter anderem für die Commerzbank übernehmen. Die Integration sei „in vollem Gange“, sagte von Schmettow. Der Start sei für das Früjahr 2020 geplant.
Apropos 2020: Ob es bis dahin eine Entwarnug an der Zinsfront geben wird, ist aus Sicht der Bank fraglich. Mit „sehr verhalten“, umschrieb Finanzvorstand Paul Hagen die Erwartungen an die Europäische Zentralbank für 2020. Für 2019 rechnet eh schon kaum noch jemand mit einer Zinssteigerung.