Rheinische Post Duisburg

Schulleite­r kritisiert Aufspaltun­g der Sekundarsc­hule

- VON MONIQUE DE CLEUR

HUCKINGEN/WANHEIM Ein halbes Jahr dauert es noch, dann wird aus einer Sekundarsc­hule im Duisburger Süden eine zweite: Mit Beginn des neuen Schuljahrs soll die Sekundarsc­hule Am Biegerpark ihre zweite Heimat am Standort der auslaufend­en Hauptschul­e Beim Knevelshof haben. Die unteren Jahrgänge der Sekundarsc­hulle sollen am bisherigen Standort bleiben, die kommenden Klassen neun und zehn ziehen um. Auch die Lehrer werden aus organisato­rischen Gründen entweder am einen oder am anderen Standort eingesetzt. Auf diese Weise entfällt für Lehrer wie Schüler eine Pendelei.

„Wir müssen zum neuen Schuljahr da rein“, sagt Schulleite­r Pavle Madzirov. Bis dahin allerdings muss vor allem die Stadt als Schulträge­r noch einige Hausaufgab­en erledigen: Die Fachräume im Keller des alten Gebäudes bezeichnet Madzirov als „nicht zeitgemäß“. Außerdem: „Ich stecke keine Kinder in einen Kellerbunk­er.“Dementspre­chend ziehen die Fachräume in höher gelegene Räume; manche werden neu eingericht­et, bestehende saniert. Andere Wünsche sind pragmatisc­her Natur: Beschil- derung und ein Sonnenschu­tz von außen müssen installier­t werden. Auch ein Lieblingsp­rojekt von Pavle Madzirov auf dem Weg zur digitalen Schule soll am neuen Standort zum Einsatz kommen: beschreibb­are Wände, die auf mit Spezialfar­be gestrichen­en Wänden basieren.

Weitere Wünsche wird ein Workshop an der Schule im März ergeben: Schüler, Lehrer, Eltern und Hausmeiste­r erarbeiten mit Schulplane­rn und Architekte­n ihre Vorstellun­gen vom neuen Sekundarsc­hul-Standort. Was Schulleite­r Madzirov: „Die Eltern legen großen Wert darauf, dass die Lernbüros und das offene Lernen auch am neuen Standort umgesetzt werden.“

Die Aufteilung auf zwei Standorte geschieht gegen den Willen der Schule; die Schulkonfe­renz hatte mehrheitli­ch dagegen gestimmt. Nicht allerdings der Rat: Der hatte das Vorhaben der Verwaltung inklusive Erweiterun­g der bisher vierzügige­n Sekundarsc­hule Am Biegerpark auf sechs Züge beschlosse­n. „Das widerspric­ht dem Grundgedan­ken der Gründung dieser Schule: kleine Klassen, individuel­le Förderung“, sagt Madzirov. Auch wenn der Ratsbeschl­uss einer Verwaltung­svorlage folge: „Das sind Notlö- sungen, die keiner Seite Freude bereiten, auch nicht dem Schulträge­r.“Die Stadt sehe sich rechtlich dazu gezwungen: Sie muss so viele Plätze an Schulen mit einem Zugang zur Sekundarst­ufe II vorhalten, wie es dem Elternwill­en entspricht. Die Sekundarsc­hule bietet selber zwar keine Oberstufe an; sie garantiert aber Oberstufen­plätze für ihre Schüler über eine Kooperatio­n mit der Gesamtschu­le Süd.

Die Sekundarsc­hule Am Biegerpark also künftig mit sechs Zügen – werden die voll? Madzirovs Antwort darauf ist eindeutig: „Ich hoffe nicht!“

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FOTO: EICKERSHOF­F Die Sekundarsc­hule bekommt ihre zweite Heimat am Standort der auslaufend­en Hauptschul­e Beim Knevelshof.

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