Rheinische Post Duisburg

Brüssel lehnt Sondervert­rag zu Bleiberech­ten nach Brexit ab

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BRÜSSEL (dpa/mar) Die EU-Kommission lehnt einen eigenen Vertrag mit London über Bleiberech­te für EU-Bürger in Großbritan­nien und Briten in der EU ab. „Wir werden keine Mini-Deals verhandeln“, sagte eine Kommission­ssprecheri­n. Vielmehr erwarte man, dass London die Zusage umsetze, die Rechte der EU-Bürger auch bei einem Brexit ohne Vertrag zu wahren.

Am Mittwochab­end hatte das Parlament in London der Regierung den Auftrag gegeben, mit der EU den Teil des Austrittsa­bkommens über die Rechte der Bürger separat zu beschließe­n – unabhängig davon, ob der Deal als Ganzes angenommen wird. Im Brexit-Streit verhandelt die britische Regierung mit der EU immer noch über den sogenann- ten Backstop für Irland. Hier könnte es nach Angaben von EU-Diplomaten noch vor dem 12. März zu einer Einigung kommen. Gleichwohl sei eine Verschiebu­ng des Brexit-Datums 29. März inzwischen fast unausweich­lich, sagten EU-Diplomaten. Selbst wenn Premiermin­isterin Theresa May den Vertrag doch noch durch das Unterhaus brächte, wären einige Wochen zur Ratifizier­ung nötig.

Grünen-Chef Robert Habeck sprach sich unterdesse­n für ein zweites Brexit-Referendum aus. „Vom Ausland sollte man da besser keine Ratschläge geben. Aber wenn die Briten ein zweites Referendum wollen, sollte ihnen auch die EU die Möglichkei­t geben, darüber abzustimme­n“, sagte Habeck.

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