Rheinische Post Duisburg

Der KFC Uerdingen zieht nach Düsseldorf

Der Fußball-Drittligis­t brauchte aufgrund von Stadion-Auf lagen des DFB eine schnelle Lösung.

- VON GIANNI COSTA, PATRICK SCHERER UND THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Es ist noch völlig unklar, in welcher Liga der KFC Uerdingen in der kommenden Saison spielt. Fest steht aber schon jetzt: Die Heimspiele werden in Düsseldorf ausgetrage­n. „Der KFC Uerdingen wird in der nächsten Saison seine Spiele in der Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf absolviere­n“, teilte Uerdingens Geschäftsf­ührer und 3. Vorsitzend­er Frank Strüver mit. In den vergangene­n Wochen hatten die Verantwort­lichen aus der Seidenwebe­rstadt auch mit den Stadionbet­reibern in Duisburg und Wattensche­id verhandelt, konnten aber keine Einigung erzielen. Paral- lel dazu liefen auch schon etwas länger Gespräche mit den Betreibern der Arena. In dieser Saison spielt der KFC in Duisburg, weil das eigene Stadion umgebaut wird.

Die Verhandlun­gen zwischen der städtische­n Stadionbet­reibergese­llschaft D.Live und dem KFC waren schon weit vorangesch­ritten. Als Mittelsman­n fungierte dabei wohl Peter Kluth, der ehemalige Berater von Oberbürger­meister Thomas Geisel. Hintergrun­d ist, dass die Uerdinger ihre Lizenzunte­rlagen für die Dritte Liga bis Freitag, 1. März, beim DFB einreichen müssen. In diesen Unterlagen muss auch eine Spielstätt­e angegeben werden.

Bei Fortuna stößt der Vertragsab­schluss auf Ablehnung. „Unser Ziel ist es, dass die Arena eine Fortuna-Arena wird. Da hilft es nicht, wenn dort ein anderer Verein spielt“, sagte Fortunas Vorstandsb­oss Robert Schäfer auf Anfrage unserer Redaktion. „Es ergeben sich daraus Folgeprobl­eme.“Zum Beispiel geht es dabei um den Zustand des Rasens. Bereits bei der Nutzung durch nur einen Verein gab es besonders im Winter in den vergangene­n Jahren immer Probleme. Zudem stellt sich die Frage der Verteilung der Fangruppen. Die KFC-Fans dürften sicher nicht auf die Südtribüne, die Heimat der Fortuna-Fans. Dann müssten dort aber die Gäste-Anhänger stehen, was ebenfalls zu Problemen führen würde.

Fortunas Verantwort­liche

ver- handeln unterdesse­n selbst weiter mit D.Live und deren Geschäftsf­ührern Michael Brill und Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche. Der Arena-Vertrag mit dem Bundesligi­sten läuft zum 30. Juni aus. Nach Differenze­n zu Beginn der Verhandlun­gen laufen die Gespräche nun auf eine einvernehm­liche Lösung hinaus, die auch bald bekanntgeg­eben werden soll. Ziel der Klubverant­wortlichen ist es dabei, die Arena in den nächsten Jahren immer mehr sichtbar zur Fortuna-Heimat werden zu lassen. Brill bestätigt den Deal mit dem KFC: „Im Rahmen von Nachbarsch­aftshilfe unterstütz­en wir Uerdingen. Wir denken nicht, dass es zu Problemen mit Fortuna führen wird.“

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