Rheinische Post Duisburg

EVD verspielt Heimrecht für Pre-Play-offs

Der Eishockey-Oberligist präsentier­t sich bei der 1:3-Heimnieder­lage gegen die Crocodiles Hamburg sehr schwach. Am heutigen Freitag steigt das Rückspiel in Hamburg. Trainer Dirk Schmitz fordert eine klare Leistungss­teigerung.

- VON FRIEDHELM THELEN

Das Amüsement des Trainers hielt sich in sehr engen Grenzen. „Da fehlen mir die Worte“, sagte Füchse-Coach Dirk Schmitz, setzte dreimal an, was zeigte, dass es wirklich so ist, und ergänzte: „Das ist völlig inakzeptab­el. Es tut mir für alle leid, die für ihr Geld schwer arbeiten müssen, zu uns kommen und dann so ein Spiel sehen müssen.“

Mit der 1:3-Niederlage am Mittwochab­end gegen die Crocodiles Hamburg hat der Eishockey-Oberligist EV Duisburg die letzte Minichance verspielt, sich doch das Heimrecht in den Pre-Play-offs zu

„Leidenscha­ft, Laufbereit­schaft und Wille haben völlig gefehlt“

Dirk Schmitz Trainer des EV Duisburg

sichern. Vor dem letzten Punktspiel der Saison am heutigen Freitag um 20 Uhr erneut gegen die Hamburger, nur diesmal auswärts, ist klar, dass der EVD als Zehnter über die Ziellinie geht, im Play-off-Ranking aber Rang neun einnehmen wird, da die Hanseaten aufgrund eines laufenden Planinsolv­enzverfahr­ens von den Play-offs ausgeschlo­ssen sind.

„Der Kopf ist einfach nicht dabei“, sagte Schmitz zum ersten Auftritt gegen Hamburg. „Leidenscha­ft, Laufbereit­schaft und Wille haben völlig gefehlt.“Zwar standen den Crocodiles nur elf Feldspiele­r zur Verfügung. „Aber das waren elf Feldspiele­r, die wollten“, sagte der Coach. Im Subtext schwingt mit, dass es auf Duisburger Seite nicht so viele waren. „Es gab aber auch Spieler, mit denen ich zufrieden war“, sagte Schmitz. „Michael Fomin hat erneut gut gespielt, auch Erik Buschmann, Adrian Sanwald und die Eckl-Brüder Alexander und Christoph und einige andere.“Die Aufzählung zeigt: Es sind die Youngster, die der EV-Trainer lobt. „Von den Spielern, die als Leistungst­räger hier sind, kam viel zu wenig“, sagt er.

An deren Ehre appelliert der Coach nun. „Sportlich ist das letzte Spiel in Hamburg nicht mehr wichtig, aber ich nehme die Partie, um zu sehen, wer bereit ist, in den Playoffs alles zu geben.“Sozusagen ist es ein Vorbereitu­ngsspiel unter Wettkampfb­edingungen.

Dass in der EVD-Mannschaft – zumindest immer mal wieder – mehr drin steckt, hat beispielsw­eise der Sieg in Essen gezeigt. Das ist nun zwei Wochen her, fühlt sich für jeden, der das Heimspiel gegen die Hanseaten am Mittwoch gesehen hat, aber an, wie eine Ewigkeit. Dass die jüngeren Spieler auch mal Fehler machen, kreidet der Coach ihnen nicht an. „Das sind Jungs, die noch nicht am Ende ihrer Entwicklun­g sind. So etwas passiert und so etwas kann man auch verkraften und hin- nehmen.“Sportlich bleiben die Vorgaben beim EVD wie gehabt: einfach spielen, die Scheibe zum Tor bringen und die Fehlerquot­e minimieren. Und was das Scheibe-zum-Torbringen angeht, pflegte ein früherer Füchse-Trainer zu sagen: „Schießen, nicht werfen.“Auch das kann auf dem Weg zum Erfolg helfen.

Als Play-off-Gegner kommen noch zwei Mannschaft­en in Betracht: die Rostock Piranhas und die Icefighter­s Leipzig. Los geht es auswärts am 8. März. An der Wedau wird am 10. März gespielt. Wenn ein drittes Spiel nötig ist, geht es am 12. März wieder auf Reisen.

Tore: 0:1 (3:12) Lascheit (Balla), 1:1 (22:48) Alexander Eckl (Huebscher, Sanwald), 1:2 (38:58) Balla (Lascheit), 1:3 (58:46) Saggau (Prüßner/ENG). Strafen: Duisburg 8, Hamburg 4. Zuschauer: 693.

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FOTO: FRANK OPPITZ Alexander Eckl (rechts) erzielte das zwischenze­itliche 1:1. Sein Trainer zählte ihn später zu den Spielern, die eine gute Leistung abgeliefer­t haben.

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