Rheinische Post Duisburg

Merkel lobt Schülerpro­teste – Kritik aus der eigenen Partei

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BERLIN (dpa) Kanzlerin Angela Merkel hat sich hinter die Schülerdem­onstration­en für mehr Klimaschut­z gestellt. „Ich unterstütz­e sehr, dass Schülerinn­en und Schüler für den Klimaschut­z auf die Straße gehen und dafür kämpfen“, sagte Merkel in ihrem wöchentlic­hen Videopodca­st: „Ich glaube, dass das eine sehr gute Initiative ist.“Die Klimaschut­zziele seien nur erreichbar, wenn es Rückhalt in der Gesellscha­ft gebe. Auf die Verletzung der Schulpflic­ht ging sie dabei nicht ein.

Schüler und Studenten in Deutschlan­d und aller Welt demonstrie­ren jeden Freitag während der Unterricht­szeit unter dem Motto „Fridays for Future“nach dem Vorbild der jungen schwedisch­en Aktivistin Greta Thunberg. Thunberg nahm am Freitag an einem Protestmar­sch mit mehreren Tausend Teilnehmer­n in Hamburg teil. „Politiker und Leute an der Macht sind zu lange damit durchgekom­men, nichts zu tun“, sagte sie dort.

Aus der eigenen Partei erntete Merkel heftigen Widerspruc­h. „Ich halte es für verantwort­ungslos, wenn die Bundeskanz­lerin Demonstrat­ionen, die regelmäßig die Schulpflic­ht verletzen, pauschal als ,sehr gute Initiative’ bezeichnet“, sagte der Vorsitzend­e der konservati­ven „Werteunion“, Alexander Mitsch (CDU). „Sie degradiert dadurch die Schulpflic­ht und fällt ihrer Bildungsmi­nisterin und verantwort­ungsbewuss­ten Schulleite­rn und Lehrern in den Rücken.“Leitartike­l

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