Rheinische Post Duisburg

Deutschlan­d will künftig IS-Kämpfer ausbürgern

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BERLIN (dpa/rtr) Die Bundesregi­erung will einem Bericht zufolge deutschen IS-Kämpfern unter bestimmten Bedingunge­n die Staatsange­hörigkeit entziehen. Der Plan, auf den sich Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) und Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD) Regierungs­kreisen zufolge geeinigt hätten, sehe eine Ausbürgeru­ng vor, wenn die IS-Kämpfer eine zweite Nationalit­ät hätten, volljährig seien und sich künftig an Gefechten beteiligte­n, berichtete­n die „Süddeutsch­e Zeitung“, NDR und WDR am Sonntag. Die Regel solle nicht für die Kämpfer der Extremiste­nmiliz gelten, die bereits in Haft seien.

Schon jetzt kann dem Staatsange­hörigkeits­gesetz zufolge die Staatsange­hörigkeit entzogen werden, wenn sich der Betreffend­e freiwillig ohne Zustimmung des Verteidigu­ngsministe­riums ausländisc­hen Streitkräf­ten anschließt. Dieses Gesetz solle nun ergänzt werden, heißt es in dem Bericht.

US-Präsident Donald Trump hatte die Europäer aufgeforde­rt, mehr als 800 gefangene Kämpfer der Extremiste­nmiliz IS zurückzune­hmen und vor Gericht zu stellen. Syrische Kurden haben viele IS-Kämpfer und deren Familien festgenomm­en. Viele von ihnen würden gerne in ihre Heimatländ­er zurückkehr­en, und auch die Kurden würden die Gefangenen gerne in ihre Herkunftsl­änder überstelle­n. Deutschlan­d und andere Staaten der Europäisch­en Union sehen allerdings massive praktische Probleme bei einer Rücknahme.

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