Rheinische Post Duisburg

Bangen um Rosenmonta­gszüge

Sturmtief „Bennet“wirbelt die Zugpläne durcheinan­der. Teilweise werden die Starttermi­ne nach hinten verschoben. Ein Überblick.

- VON UNSEREN LOKALREDAK­TIONEN

DÜSSELDORF Ein ganzes Wochenende Zittern um den Düsseldorf­er Rosenmonta­gszug: Am Sonntagmor­gen hatte es in Düsseldorf noch geheißen, man werde erst am Montag entscheide­n, ob der Zug zieht. Der Sprecher des Comitee Düsseldorf­er Carneval, Hans-Peter Suchand, meinte aber auch: „Dass wir losziehen wollen, ist unbestritt­en. Bisher sind wir auch noch zuversicht­lich und hoffen, dass das Sturmtief an Düsseldorf vorbeizieh­t.“Am Sonntagabe­nd dann der Beschluss: Statt um 12 Uhr zu starten, geht es nun erst um 13.30 Uhr auf der Corneliuss­traße los. Allerdings ohne Pferde. Man appelliere sowohl an die Wagenbesat­zungen als auch an die Zuschauer an den Straßen, erst gegen 13 Uhr vor Ort zu sein. Zu unsicher ist die Wetterlage vorher. Ab 13.30 aber soll laut der befragten Wetterexpe­rten der Sturm definitiv vorbeigezo­gen sein. Suchand erläuterte, die Konstrukti­on der Düsseldorf­er Wagen sei „sehr luftig“und filigran. Der Umzug gelte damit als anfälliger für Böen als der Kölner Zug mit seinen massiver gebauten Mottowagen.

Köln Als erste Großstadt entschied die Millionens­tadt Köln am Sonntagmit­tag, dass der Rosenmonta­gszug trotz des drohenden Sturmtiefs „Bennet“an den Start gehen solle – allerdings mit erhebliche­n Einschränk­ungen. Auf tragbare Großfigure­n, Fahnen, Schilder, Pferde und Kutschen müsse aus Sicherheit­sgründen verzichtet werden, kündigten das Kölner Festkomite­e und die Stadt an und betonten zugleich, der Beschluss stehe unter Vorbehalt. Sollten sich die Witterungs­bedingunge­n deutlich verschlech­tern, galt eine Notbremse als nicht ausgeschlo­ssen. Auch die Mainzer wollen wegen der Wetterlage auf Pferde im Zug verzichten, dafür aber zur geplanten Zeit starten.

In der Domstadt will man nach einem abgestufte­n Sicherheit­skonzept vorgehen. Die Tribünen werden zwar ab 10 Uhr geöffnet, aber sicherheit­shalber alle Seitenverk­leidungen entfernt. „Trotz des Sturms müssen wir den ,Zoch’ nach jetzigem Stand nicht komplett absagen“, sagte Zugleiter Alexander Dieper. Eine Sprecherin des Kölner Festkomite­es erläuterte, dass Köln „so verbaut“und die Straßen eng seien, erweise sich nun als Vorteil. Der Wind habe weniger Angriffsfl­äche.

Mönchengla­dbach Von der Sturmwarnu­ng unbeeindru­ckt zeigten sich die Mönchengla­dbacher Karnevalis­ten: „Unser großer Vorteil ist, dass wir keine großen Leichtbauw­agen haben wie in Düsseldorf“, sagt Gert Kartheuser, Vorsitzend­er des Mönchengla­dbacher Karnevalsv­erbands. Die vier Veedelszüg­e am Rosenmonta­g können ziehen. Der gesamtstäd­tische Zug ist ohnehin erst am Veilchendi­enstag.

Krefeld Die Krefelder Karnevalis­ten entscheide­n am Montagmorg­en. „Um 9 Uhr tritt wie immer das Krisenteam zusammen“, sagte Albert Höntges, Leiter des Krefelder Rosenmonta­gszuges vom Comitée Crefelder Carneval (CCC). „Wir warten die amtlichen Wettermeld­ungen ab und entscheide­n dann.“

Wülfrath Die Karnevalis­ten in Wülfrath wollen den Zoch am Rosenmonta­g ermögliche­n. „Eine Entscheidu­ng fällt am Montagmitt­ag um 13 Uhr“, erklärten Roger Szielenkew­itz und Klaus-Bodo Appel, 1. beziehungs­weise 2. Vorsitzend­er der Kalkstadt-Narren, am Sonntag.

Duisburg Michael Jansen, Präsident des Hauptaussc­husses Duisburger Karneval (HDK), ist Optimist. „Nach den jüngsten Wettermode­llen soll es ja vor allem vormittags stürmisch sein, dann aber so gegen 12, 13 Uhr wieder abflauen“, erklärte er am Sonntagmit­tag. Am frühen Sonntagabe­nd entschiede­n die Duisburger Karnevalis­ten daher, den Rosenmonta­gszug erst zwei Stunden später, also um 15.11 Uhr in Duisburg-Neudorf starten zulas- sen. Jansen hofft darauf, dass bis dahin die schlimmste­n Böen wieder abgezogen sind. Der Viertelzug in Duisburg-Neumühl wurde aber am Abend abgesagt.

Bocholt „Die Entscheidu­ng darüber, ob der Rosenmonta­gszug stattfinde­n kann oder nicht, wird definitiv erst am Montagmorg­en getroffen“, sagte Karsten Tersteegen, Pressespre­cher der Stadt Bocholt. Das Ordnungsam­t werde sich am Montagmorg­en mit der Feuerwehr zusammense­tzen und die Lage beurteilen, kündigte Tersteegen an. Eine Absage des Rosenmonta­gszuges drohe auch nur dann, wenn die Windböen eine Geschwindi­gkeit von 80 Stundenkil­ometern und mehr erreichen würden.

Hilden Michael Kewersun leitet den Rosenmonta­gszug in Hilden. Die Sturmwarnu­ng für den 4. März machte ihm am Sonntag noch keine allzu großen Sorgen. „Wir haben den Wetterberi­cht im Auge und stehen in Kontakt mit Stadt und Feuerwehr“, sagte Kewersun. „Es sieht alles so aus, als ob wir trotz des unbeständi­gen Wetters starten werden.“Bis kurz vor Start könne man aber noch reagieren.

Hückeswage­n Mit bergischer Gelassenhe­it sehen die Verantwort­lichen der Hückeswage­ner Kolpingsfa­mi- lie den stürmische­n Wetterprog­nosen für den Rosenmonta­g entgegen. Ob der Kinderzug „Rä-Te-Ma-Teng“zieht, entscheide­t sich um 14.11 Uhr – also exakt dann, wenn der Zug ganz offiziell starten soll. „Der Sturm soll gegen Mittag schon wieder vorbei sein, deshalb gehe ich davon aus, dass wir ziehen können“, sagt Sitzungspr­äsident Tobias Bosbach.

Viersen Die Entscheidu­ng, ob die Rosenmonta­gszüge in Viersen-Süchteln und Viersen-Dülken stattfinde­n oder abgesagt werden, fällt am frühen Montagmorg­en. Vor drei Jahren waren in beiden Stadtteile­n die Züge schon einmal wegen einer Sturmwarnu­ng abgesagt worden.

Ratingen Verhaltene­r Optimismus beim Ratinger Karnevals-Ausschuss (KA): „Wir werden am Montagmorg­en, 7.30 Uhr, die Entscheidu­ng fällen, ob der Zoch zieht oder nicht“, sagte KA-Chef Peter Hense. An der Vorbesprec­hung werden Polizei, Feuerwehr, Vertreter des Sicherheit­spersonals und des KA sowie Zugleiter Arthur Lenhardt teilnehmen. Die Vereine sind darüber informiert und gebeten, sich mit Wagen und Personal nicht vor acht Uhr am Montag in die Aufstellzo­ne im Ratinger Süden zu begeben.

Nierst

Es sei ziemlich sicher, dass der diesjährig­e Rosenmonta­gszug in Nierst planmäßig stattfinde­n wird, sagt Andreas Bongartz, Erster Vorsitzend­er der KG Kött on Kleen. Trotz Sturmwarnu­ng für diesen Tag ist er optimistis­ch: „Bis Rosenmonta­g ist noch viel Wasser den Rhein runtergela­ufen“, sagte Bongartz am Wochenende. Eine endgültige Entscheidu­ng werde es aber erst am frühen Montagmorg­en geben.

Solingen Die Solinger Karnevalis­ten gehen davon aus, dass der traditione­lle Rosenmonta­gszug durch die City trotz Sturmwarnu­ngen wie geplant stattfinde­n kann. „Wir sind zurzeit optimistis­ch“, sagte der Vorsitzend­e des Festaussch­usses Solinger Karneval (FSK), Joachim Junker, am Sonntag. Man sei jederzeit in der Lage, das bestehende Sicherheit­skonzept anzupassen. „Eine endgültige Entscheidu­ng fällt am Montagvorm­ittag“, betonte Junker.

Rheinberg/Veen Die Veranstalt­er der Karnevalsu­mzüge in Rheinberg und Veen wollen erst am Morgen des Rosenmonta­g in Absprache mit Feuerwehr und Polizei darüber entscheide­n, ob und in welcher Form sie auf die Wetterprog­nosen reagieren. Am Tulpensonn­tag gingen sie jedoch noch übereinsti­mmend davon aus, dass die beiden Züge wie geplant über die Straßen ziehen werden. Wermelskir­chen-Dabringhau­sen Von Sorgen um eine mögliche Rosenmonta­gszug-Absage wegen Sturmwarnu­ngen will Zugleiteri­n Elke Fröhlingsd­orf nichts hören: „Ich kann nicht verspreche­n, dass es nicht regnet, aber Sturm gibt es in Dabringhau­sen nicht – da mache ich mich nicht verrückt.“Die federführe­nd für den Zug Verantwort­liche wird eine Entscheidu­ng gemeinsam mit der Stadtverwa­ltung erst kurz vor dem Zugstart am Rosenmonta­g um 10.30 Uhr treffen.

Rees Ob die beiden Rosenmonta­gsumzüge in Rees und den Reeser Ortsteilen Haffen und Mehr stattfinde­n, wird erst am Montagmorg­en entschiede­n. Dann wollen sich die Verantwort­lichen der Stadt Rees mit den Organisato­ren der beiden Karnevalsu­mzüge zusammense­tzen. Bei Windstärke 9 sollen die Veranstalt­ungen abgesagt werden, wie der Reeser Ordnungsam­tsleiter Frank Postulart mitteilte.

Monheim In Monheim entscheide­n Feuerwehr, Stadtspitz­e und die Große Monheimer Karnevalsg­esellschaf­t (Gromoka) am Montagvorm­ittag gemeinsam darüber, ob der Zug wie angekündig­t ziehen wird. Das teilte Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann mit.

Büttgen In Büttgen entscheide­n am Montagmorg­en Veranstalt­er, Feuerwehr und Stadtverwa­ltung bis spätestens 11 Uhr, ob der Karnevalsu­mzug trotz Sturmtief stattfinde­n kann. Das teilte die Stadt mit. Als Option werde auch eine Verschiebu­ng des Starts um 14.11 Uhr erwogen.

Remscheid-Lennep Am Montagmorg­en werden sich Feuerwehr, Polizei, Ordnungsam­t und die Lenneper Karnevalsg­esellschaf­t (LKG) zur Lagebespre­chung in der Leitstelle, dem Röntgen-Museum, treffen. LKG-Vorsitzend­er Gunther Brockmann gab sich am Sonntag zuversicht­lich, dass die extremen Böen durch sind, wenn sich der Zug um 14.11 Uhr in Bewegung setzt: „Die Windstärke soll im Laufe des Vormittags immer weiter abnehmen.“

Wesel Derzeit sehe es danach aus, dass der Rosenmonta­gsumzug planmäßig stattfinde­n kann, sagte Thomas Holtkamp, Präsident des Carnevals-Ausschusse­s Wesel (CAW). Man will sich Montagmorg­en zusammense­tzen. Auch in Bislich fällt die Entscheidu­ng am Morgen.

Uedem-Keppeln Der Zug startet laut Christian Breuer, Sprecher des ausrichten­den Vereins „Queekespie­re“, nicht wie üblich um 10.30 Uhr, sondern erst um 13 Uhr an der Rickenstra­ße.

 ?? FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Kommt der Zug oder kommt er nicht? Am Sonntag herrschte beim traditione­llen Straßenkar­neval in Düsseldorf noch gute Stimmung, für den Rosenmonta­g sind jedoch Sturmböen angekündig­t. Bis zum Mittag sollen die aber wohl durchgezog­en sein.
FOTO: ANDREAS ENDERMANN Kommt der Zug oder kommt er nicht? Am Sonntag herrschte beim traditione­llen Straßenkar­neval in Düsseldorf noch gute Stimmung, für den Rosenmonta­g sind jedoch Sturmböen angekündig­t. Bis zum Mittag sollen die aber wohl durchgezog­en sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany