Großartig
Zu „Zu viel Staat beim Kohleausstieg“(RP vom 15. Februar): Als ich angefangen habe, den Gastbeitrag von Wolfgang Clement zum Thema Kohleausstieg zu lesen, habe ich nicht viel erwartet. Schließlich wurde er nach dem Ende seiner aktiven politischen Karriere 2006 in den Aufsichtsrat der RWE Power AG gewählt, wie es ja geradezu Tradition ist bei Politik und Wirtschaft. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Trotzdem hat es der Artikel geschafft mich sprach- und fassungslos zurück zu lassen. Auf geradezu verstörende Art und Weise werden hier Ursache und Wirkung miteinander vertauscht. Wem haben wir es denn schließlich zu verdanken, dass es überhaupt notwendig geworden ist über einen Atom- und jetzt über einen Kohleausstieg zu sprechen? Einzig allein dem Gewinnstreben der Stromkonzerne unter völliger Missachtung der Bedürfnisse von Umwelt, Mensch und Vernunft. se! Nicht „Die Politik hat die komplette Gewalt über unsere Energiewirtschaft übernommen“, sondern die Bürger machen endlich genügend Druck und erinnern die Politiker an ihre originäre Aufgabe als gewählte Volksvertreter, vernunftgesteuerte Politik für Mensch und Lebensgrundlage zu machen. Das sollte Clement als ehemaliger NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister eigentlich wissen. Vermutlich hat er das durch die Drehtüre in die Privatwirtschaft mittlerweile verdrängt. Zu „Ich hasse den Karneval in Köln“(RP vom 16. Februar): Vielen Dank für dieses großartige Interview mit Serdar Somuncu. Ich frage mich, warum man so selten so klare und vernünftige Worte zur Immigration lesen kann? Integration ist eben auch eine Bringschuld der Immigranten. Diese Tatsache wird viel zu oft vergessen. – Und Somuncus Liebeserklärung an Neuss ist hinreißend.