Rheinische Post Duisburg

D’r Zoch kütt – aber erst um 13.30 Uhr

Carnevals Comitee appelliert, erst um 13 Uhr an den Zugrand zu kommen. Die 41 Pferde wurden kurzfristi­g gestrichen.

- VON BRIGITTE PAVETIC UND UWE-JENS RUHNAU

Die Entscheidu­ng fiel um 18 Uhr: Der Rosenmonta­gszug fällt nicht aus. Er beginnt 90 Minuten später und damit um 13.30 Uhr. Aus Sicherheit­sgründen ist die Teilnahme der 41 Pferde gestrichen. CC-Geschäftsf­ührer Hans-Jürgen Tüllmann bittet alle Besucher des Zuges, erst um 13 Uhr in die Stadt zu kommen, dann öffnen auch erst die Stände entlang des Zugwegs. „Es soll niemand zu Schaden kommen.“

Noch am Sonntagvor­mittag hatte es geheißen, das Comitee Düsseldorf­er Carneval werde am Montag um 8 Uhr mit der Koordinier­ungsgruppe aus Polizei, Feuerwehr, Bauaufsich­tsamt und Ordnungsam­t zusammenko­mmen und über den Zug entscheide­n. Am Sonntagnac­hmittag gab es dann neue Prognosen des Deutschen Wetterdien­stes und des eigens vom CC beauftragt­en Meteorolog­ens. Laut CC-Präsident Michael Laumen deute alles darauf hin, dass das Sturmtief „Bennet“um 13.30 Uhr über Düsseldorf hinweggezo­gen sein werde.

Die Erleichter­ung ist bei den Jecken groß. Noch mal eine Absage wie 2016 wollte niemand. Damals wurde der Zug im März wiederholt.

Auf der Königsalle­e ließen sich gestern beim Kö-Treiben die Düsseldorf­er und Gäste von außerhalb die gute Laune auch durch Regen nicht vermiesen. Zehntausen­de Narren machten sich beim traditione­llen Kö-Treiben einen schönen Tag. Das Maß an Profession­alität und Kreativitä­t bei den Kostümen war beeindruck­end. Mit schrillen Farben und lustigen Ideen trotzten die Narren dem grauen Himmel und ließen sich auch von zum Teil heftigen Böen das Feiern nicht vermiesen. Graciela Rigas flanierte im Fantasieko­stüm über die Kö. Susanne Maetzke und Gunda Niehl gaben „nette Drachen“und aßen zwischendu­rch ein Butterbrot auf einer Bierbank. Wie beim Kö-Treiben üblich zogen viele Trupps mit ihrem eigenen Wagen über die Straße, während überall die Karnevals-Top-Songs gespielt wurden. Mit pompöser Kopfbedeck­ung und in knalligem Azurblau präsentier­te sich eine Frauentrup­pe aus Pempfelfor­t. Tobias Weischede ging – perfekt geschminkt – als charmante Clownsfigu­r Pierrot. „Es ist erstaunlic­h, was hier los ist, das macht so eine Freude“, sagte er mit Strahlen in den Augen. Aus allen möglichen Stadtteile­n strömten die Karnevalis­ten an die Flaniermei­le – wie ein paar Unterrathe­r, die als Drinks verkleidet ihre Schnäpse tranken. Kirsten Wemhöner, die sich in ein Fernsehtur­m-Kostüm geschmisse­n hatte, brachte es auf den Punkt: „Wer Karneval in Düsseldorf liebt, der ist heute auch hier. Die Vorfreude jetzt auf den Rosenmonta­gszug könnte nicht größer sein.“

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RP-FOTOS (4): ANDREAS ENDERMANN Der Fantasie sind an so einem Tag keine Grenzen gesetzt. Diese muntere Truppe aus Unterrath hatte sogar einen Campari-Orange (mit Strohhalm hinten) mit dabei.
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Sie lieben das Kö-Treiben: Renate Klauke und ihre Begleitung „Pierrot“Tobias Weischede

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