Narren in Lohausen mögen es international
LOHAUSEN (schk) „Helau Lohausen, d’r Zoch kütt“tönt es auf dem Schützenplatz, von wo aus sich der Veedelszoch der KG Närrische Lohauser kurz nach 13.11 Uhr in Bewegung setzt. Zuvor hatte Karl-Josef Rath, dessen historischer Trecker Baujahr 1959 einen Bagagewagen zieht, das Startsignal für den närrischen Zug durch den Stadtteil gehupt, das Tambour Corps Rheinklänge gibt fortan den Marschrhythmus vor. Auf dem Wagen der Närrischen Lohauser, die ihr Zehnjähriges feiern, wird die Welt als Heimat von Menschen unterschiedlicher Ethnien dargestellt und das diesjährige Sessions-Motto „Gemeinsam jeck – Lohuse is internäschenel jeck“bringt die Geisteshaltung der Lohauser Karnevalisten, die in unterschiedliche Nationalfahnen gehüllt sind, auf den Punkt.
Toleranz und Fairness spielen auch beim Sport eine Rolle, und daher ziehen sowohl die jungen Judoka des Post SV Düsseldorf als auch die Fußballerinnen des SV Lohausen im Veedelszoch mit. Wegen der Vereinsfarbe Grün und einer Übung aus dem Trainingspensum ziehen die jungen Damen des U19-Teams als Frösche mit. Weniger fangen als vielmehr werfen muss Jill Niederberger. „Als Wurfmaterial haben wir alles mögliche, verschiedene Süßigkeiten, kleine Kuscheltiere und auch Tulpensträußchen“, sagt die Tor- hüterin. Anastasios geht noch in die Mäuse-Klasse der Katholischen Grundschule Im Grind, hofft aber, dass ihm seine Verkleidung als sibirischer Tiger ausreichend Selbstbewusstsein gibt, denn auf dem Wagen der KGS sind ansonsten nur winkende Mädchen zu sehen.
Die Düsseldorfer Nordlichter aus Kaiserswerth mit ihrem Burggrafenpaar Oskar I. und Iris sind als Fußgruppe dabei, ebenso wie die Düsselnarren. Die KG Heidekarren sowie der Lohauser Hof sind hingegen mit Prunkwagen, die zwar etwas rustikal aussehen, aber von denen jedoch nicht weniger gute Narrenlaune verbreitet wird, unterwegs. Zahlreiche bunte Würfel, die an- satzweise an Rubiks Zauberwürfel aus den 80er Jahren erinnern, zieren den Wagen der KG „De lilla Engel“. Der Verein wurde erst 2014 gegründet und ist von der katholischen Leiterrunde initiiert worden. „Unsere Mitglieder sind im Schnitt sehr jung, zwei Drittel sind unter 27 Jahre“, erklärt Alex Grunwald. Er lobt insbesondere den Zusammenhalt im Verein, denn als es an den Wagenbau ging, habe jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten mitgeholfen. Nach dem Umzug begrüßen das Kinderprinzenpaar Ferdinand I. und Venetia Emily die närrischen Gäste zum närrischen Biwak, zu dem auch Prinz Martin I. und Venetia Sabine zugesagt haben.