Pilz-Krankheit: Kahlschlag im Wäldchen
Auf einer Fläche von 13 Fußballfeldern fällt die Stadt wegen diverser Pilzkrankheiten hunderte Bergahorne, Ulmen und Eschen. Schuld daran ist der heiße Sommer 2018.
HOMBERG (sip) Im Homberger Wäldchen zwischen Uettelsheimer Weg und Rheindeichstraße sieht es an manchen Stellen so aus, als ob das Sturmtief „Bennet“am Rosenmontag doch sehr viel heftiger gewütet hat. Es war allerdings etwas anderes, was den Bäumen zum Verhängnis geworden ist. Vor allem Bergahorne sind mit der Rußrindenkrankheit befallen und müssen im großen Stil gefällt werden. Aber auch einige Ulmen und Eschen haben Pilzkrankheiten.
Mit schweren Fällmaschinen ist die Stadt daher seit Anfang der Woche in dem insgesamt 13 Hektar großen Waldstück unterwegs, welches gerade von Spaziergängern mit ihren Hunden gerne genutzt wird, um vom Uettelsheimer See zum Rheinvorland zu kommen. Mehrere 100 kranke Bäume werden im Laufe der Woche umgelegt werden müssen. Sie wurden bereits mit roter Sprühfarbe markiert.
„Das sind Folgen des letzten heißen Sommers. Der Stress und das mangelnde Wasser haben den Bergahorn extrem geschädigt“, erklärt Stadtförster Axel Freude, der unter anderem für die städtischen Waldflächen im Westen zuständig ist. Er hatte die Redaktion eingeladen, über die Fällungen zu berichten, da sie einen größeren Umfang als die üblichen Durchforstungsmaßnahmen hätten und erfahrungsgemäß bei Spaziergängern und Anwohnern für Aufmerksamkeit sorgen.
„Es gibt inzwischen aber eine höhere Akzeptanz für unsere Waldmaßnahmen“, so Freude. Die gefällten Bäume werden zunächst an den Rand geräumt und dann von einer Spedition abgeholt. „Das sind die Folgen des letzten heißen Sommers“
Der Rußrindenbefall beim Bergahorn ist mit bloßem Auge zu erkennen. Die Rinde löst sich bei den Bäumen ab und darunter kommt ein dunkelbrauner – fast schwarzer – Belag zum Vorschein. Berührt man ihn, sind die Fingerspitzen dunkel. Wenn es sehr trocken ist, könne er auch kräftig stauben. Das sei auch für Allergiker problematisch, sagt Freude. Die Waldarbeiter haben daher Staubschutzmasken vor Mund und Nase.
Durch die Pilz-Krankheit würden die Bäume absterben und könnten durchaus schon nach einem Jahr bei starkem Wind umfallen. „Grundsätzlich ist der Wald ein Naturraum. Da muss man immer damit rechnen, dass sich gerade aus dem Kronenbereich eines Baumes mal ein Ast löst.“
Die Eschen leiden dagegen unter einem Pilz aus Asien, der ihre Triebe absterben lässt. Das führt letztlich dazu, dass der ganze Baum nicht überlebt. Ähnlich ergeht es den Ulmen mit dem Welkepilz, der von einem Laubholzborkenkäfer übertragen wird.
Die Rußrindenkrankheit bereitet den Experten großes Kopfzerbrechen. Denn ein Heilmittel gibt es nicht. Das Homberger Wäldchen, bei dem es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, soll aber erhalten bleiben.
Es ist rund 50 Jahre alt und sei ein „sehr guter Waldstandort“. Während andere Wälder früher für die Landwirtschaft gerodet wurden und nur noch dort stehen, wo der Boden für Ackerbau nicht so gut geeignet ist, sei der Homberger Wald durch Aufforstung einer Feldfläche entstanden.
„Wie gut der Boden ist, sieht man daran, dass im Frühjahr kaum noch Laub auf dem Boden liegt“, so Freude. Der Waldboden würde das sehr gut verwerten. Das sei in manchen Duisburger Wäldern anders. Übrigens dürfen Wälder zwar grundsätzlich betreten werden, wenn Baumfällungen durchgeführt werden, müssen diese Bereiche gemieden werden.
Axel Freude Stadtförster