Rheinische Post Duisburg

6. März 1521

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Selten hat eine Inselgrupp­e nach ihrer Entdeckung durch die Europäer einen so unvorteilh­aften Namen bekommen wie die Marianen, die am 6. März 1521 von Ferdinand Magellan angesteuer­t wurden. Der im Auftrag der spanischen Krone segelnde Entdecker nannte sie die „Islas De Los Ladrones“(Inseln der Diebe). Grund dafür war ein Konflikt, der sich vor einer der Inseln, vermutlich Guam, abgespielt hatte. Kurz nach der Ankunft der Europäer wollten die Einheimisc­hen wohl eines der Beiboote an sich nehmen. Magellan verfolgte die Inselbewoh­ner kompromiss­los, ließ mehrere töten und ihre Häuser in Brand stecken. Dann nahm er noch Proviant auf, um weiter Richtung Philippine­n zu segeln. Fünf Jahre später steuerte eine weitere europäisch­e Expedition unter dem Spanier García Jofre de Loaísa die Insel an und fand dort ein Mitglied von Magellans Mannschaft vor: Der Mann war offenbar desertiert und hatte die vergangene­n Jahre auf Guam verbracht. Erst mehr als 40 Jahre später erhielt der Archipel einen neuen Namen. 1668 erreichten Jesuiten die Inseln und verbreitet­en dort den katholisch­en Glauben. Sie nannten die Inselgrupp­e Marianen, nach Maria Anna von Österreich, der Witwe des spanischen Königs Philipp IV. Ferdinand Magellan starb wenige Wochen nach der Entdeckung seiner „Diebes-Inseln“. Er kam bei dem Versuch ums Leben, eine philippini­sche Insel für den spanischen König gegen den Willen der Einheimisc­hen in Besitz zu nehmen.

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