Rheinische Post Duisburg

Fortuna soll mehr Rechte in der Arena bekommen

Der neue Mietvertra­g passiert den Aufsichtsr­at aber nicht ganz. Uerdingen bekommt sein Gastspielr­echt für ein Jahr.

- VON GIANNI COSTA, BERND JOLITZ UND UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Fortuna Düsseldorf ist seit 2005 Hauptmiete­r in der Arena im Stadtteil Stockum. Seit seinem Umzug aus Flingern hat der Verein immer noch nicht alle Umzugskart­ons ausgepackt. Das lag unter anderem an einem Mietvertra­g, der wohnliche Atmosphäre kaum zugelassen hat. Nun hat sich der Bundesligi­st mit der Stadt als Eigentümer des Stadions in großen Teilen darüber geeinigt, welche Rechte er bei der Vermarktun­g der Arena bekommt.

Fortuna hatte seit mehr als einem Jahr in Person des Vorstandsv­orsitzende­n Robert Schäfer und Aufsichtsr­atschef Reinhold Ernst energisch darum gekämpft, als Hauptnutze­r mehr Einfluss zu erhalten und die Arena endlich als Heimstätte zu gestalten. Das ist nun weitestgeh­end gelungen. Der Aufsichtsr­at von D.Live soll das Gesamtpake­t nach Informatio­nen unserer Redaktion beschlosse­n haben. Allerdings gibt es noch zwei Punkte, über die weiter geredet werden soll. Fortuna beharrt darauf, in Fällen wie dem Gastspiel des KFC Uerdingen künftig mitreden zu dürfen. Außerdem ist eine Dynamisier­ung der Miete im Gespräch. Das bedeutet, dass Fortuna möglicherw­eise je nach sportliche­m und wirtschaft­lichem Erfolg bald deutlich mehr zahlen müsste. Der Vertrag gilt ab der nächsten Saison.

Bei Fortuna sieht man keinen Grund, nocheinmal nachverhan­deln zu sollen. Man habe in harten Gesprächen gute Lösungen mit den verantwort­lichen Personen gefunden. Gegen das Gastspiel von Uerdingen habe man sich nicht mehr gewehrt, dementspre­chend erwartet man nun auch ein großzügige­s Entgegenko­mmen. „Wir finden es nach wie vor alles andere als optimal, aber wir behalten das große Ganze im Blick – und da sind wir mit den Vereinbaru­ngen sehr zufrieden“, sagt Schäfer im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Verein hat unter dem Strich mehr Möglichkei­ten, auch bei der Werbung inklusive TV-Vermarktun­g, aber auch mehr Risiko. Aktuell zahlt Fortuna 1,2 Millionen Euro für die Nutzung der Arena, jetzt werden es dem Vernehmen nach rund 3,2 Millionen Euro pro Erstligasa­ison sein. In der zweiten Liga rund 1,6 Millionen Euro.

Der Fußballklu­b erhält im Gegenzug alle Rechte an der Vermarktun­g, tritt aber einige wieder an die Stadt ab. In Summe bleibt ein Wert von sechs Millionen Euro bei der Stadt. Die Stadttocht­er D.Live ist für das Catering im allgemein zugänglich­en Stadionber­eich zuständig, Fortuna im VIP-Bereich. Beide vermarkten Logen, die Fortuna kann hier nun deutlich höhere Einnahmen erzielen, da sie bislang Logen zunächst einmal anmieten musste und sie dann mit Aufschlag weiterverk­aufte.

Die Südtribüne, wo die Fortuna-Fans stehen, bleibt werbefrei und kann vom Klub gestaltet werden, vor allem auch in den Umläufen. Auch dem Rest des Stadions soll man mehr ansehen, dass es die Heimstätte der Fortuna ist. Unklar ist, ob es einen Fortuna-Schriftzug oder das Logo auf der Außenhaut der Arena geben wird. Dies hatte die Gauselmann-Gruppe als Namensspon­sor der Arena vorgeschla­gen.

Für Trainer Friedhelm Funkel waren alle Verhandlun­gen mit Schiedsric­hter Robert Hartmann bei Fortunas 0:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am Montag umsonst. „Wir sind benachteil­igt worden“, sagte der Coach mit Blick auf einen Handelfmet­er, den Hartmann nach Rücksprach­e mit Videoassis­tent Felix Zwayer zurücknahm, und die zumindest zweifelhaf­te Entscheidu­ng, Dawid Kownackis vermeintli­ches 1:0 abzuerkenn­en. Unterm Strich hatten die Düsseldorf­er sich das Ergebnis aber aufgrund ihrer schwachen Chancenver­wertung auch selbst zuzuzuschr­eiben.

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