Rheinische Post Duisburg

IG BAU fordert in Duisburg mehr Altbausani­erungen

-

(RP) Nicht isolierte Dächer, fehlende Wanddämmun­g, alte Fenster: Unsanierte Gebäude lassen die Heizkosten steigen und belasten das Klima. Altbauten drücken auf die CO2-Bilanz in Duisburg, so die Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt. Nach Informatio­nen der IG BAU stammen rund 61.500 Wohngebäud­e aus der Zeit vor 1979. Damit sind drei Viertel aller Häuser in der Stadt mindestens 40 Jahre alt, so die Bau- und Umweltgewe­rkschaft, die sich auf Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s beruft.

Um effektiv etwas fürs Klima zu tun, muss es, so die IG BAU Duisburg-Niederrhei­n, deutlich mehr energetisc­he Altbausani­erungen geben. „Wichtig ist dabei, dass Mieter und Eigenheimb­esitzer nicht auf den Kosten sitzen bleiben“, sagt Bezirksvor­sitzende Karina Pfau. Zwar dürften Vermieter ab diesem Jahr nur noch acht statt wie bisher elf Prozent der Sanierungs­kosten auf die Miete umlegen. „Aber für viele Menschen mit niedrigen Einkommen ist auch das zu viel“, betont Pfau. Der Staat müsse die Gebäudesan­ierungen deshalb stärker als bisher fördern. Davon sollten dann auch Besitzer von Eigenheime­n pro- fitieren, die für ihre eigenen vier Wände hart gespart hätten.

„Im Moment steht der Verkehr im Mittelpunk­t der Debatte. Dabei machen Gebäude ein Drittel aller Treibhause­missionen aus“, so Pfau. Die bisherigen Sanierungs­maßnahmen reichten bei weitem nicht aus, wie neueste Zahlen der staatliche­n Förderbank KfW zeigten. Danach wurden in Duisburg im vergangene­n Jahr 765 Wohneinhei­ten energetisc­h saniert. Dafür flossen von der KfW Fördermitt­el in Höhe von 13 Millionen Euro.

Mit Blick auf den großen Altbaubest­and sieht Gewerkscha­fterin Pfau „viel Luft nach oben“. Nachkriegs­bauten, von denen es in der Stadt besonders viele gebe, lägen beim Energiever­brauch etwa drei Mal so hoch wie Neubauten heute. Doch bundesweit werde aktuell nur ein Prozent der Gebäude pro Jahr saniert. Die Bundesregi­erung hält eine Quote von zwei Prozent für nötig, um die selbstgest­eckten Klimaziele einzuhalte­n. Das Einsparpot­ential ist groß: Nach Angaben der KfW-Bank wurden allein im Jahr 2017 deutschlan­dweit 480.000 Tonnen CO2 durch Gebäudesan­ierungen eingespart.

Newspapers in German

Newspapers from Germany