Tierheim evakuiert, Autobahnen gesperrt
Gleich zwei Bombenfunde haben am Mittwoch für reichlich Arbeit bei den Mitarbeitern von Stadt, Polizei, Feuerwehr und nicht zuletzt des Kampfmittelräumdienstes gesorgt. Das Tierheim an der Lehmstraße in Neuenkamp musste zwischenzeitlich evakuiert werden.
Ronja Büssow und Hanna Bugaj haben im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Gemeinsam schleppen die beiden 26-jährigen Frauen am Nachmittag Transportbehälter mit Katzen aus dem Tierheim. Insgesamt zwölf Katzen werden von den beiden Tierschützerinnen gemeinsam mit anderen Helfern in eine Halle in Hochfeld gebracht. Fünf Hunde, diverse Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel müssen ebenfalls ausquartiert werden. Gut, dass das Tierheim so viele ehrenamtliche Helfer hat: Insgesamt 55 Hunde werden von ihren „Spaziergängern“Gassi geführt und für die die Zeit der Entschärfung aus der Sicherheitszone gebracht.
Bauarbeiter hatten am Vormittag an der Essenberger Straße einen verdächtigen Gegenstand ausfindig gemacht. Die verständigten Experten des Kampfmittelräumdienstes fanden schnell heraus: Es handelt sich um eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit einem Aufschlagzünder.
Während die Details zur Entschärfung am Nachmittag noch geklärt worden, kam die Meldung eines weiteren Bombenfunds: Bei Baggerarbeiten auf dem Firmengelände von thyssenkrupp an der Hoffschen Straße in Beeckerwerth war eine englische Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder entdeckt worden.
Daraufhin wurde beschlossen, zunächst die Bombe in Neuenkamp ab 20 Uhr zu entschärfen, zwei Stunden später sollte der zweite Blindgänger in Beeckerwerth unschädlich gemacht werden. Wegen der Bombe in Neuenkamp musste die A 40 zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Homberg und dem Autobahnkreuz Duisburg ab 19 Uhr gesperrt werden. Die Sperrung sorgte am frühen Abend für ein Verkehrs- chaos mit verstopften Straßen rund ums Marientor. Auf der A 40 wurde der Verkehr in Richtung Duisburg bereits an der Abfahrt Rheinhausen/Moers-Ost abgeleitet. Auch der Parallelhafen durfte in diesem Bereich vorübergehend nicht befahren werden.
In der Evakuierungszone im Umkreis von 500 Metern um den Fundort leben 261 Menschen. Sie alle mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Stadt Duisburg hatte ab 17 Uhr einen Aufenthaltsraum für betroffene Bürger in der Grundschule Wrangelstraße in Kaßlerfeld eingerichtet.
Nach der Entschärfung in Neuenkamp (siehe Box) machte sich der Tross des Kampfmittelräumdienstes dann auf den Weg nach Beeckerwerth. Auch dort mussten Sperrungen vorgenommen werden, um niemanden zu gefährden.
Betroffen war neben einer Bahnstrecke auch die Autobahn A 42. Sie musste zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Baerl und der Anschlussstelle Kreuz Duisburg-Nord ab 21.30 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. Auch die Grafenwerther Straße / Euskirchener Straße war während der Entschärfungsarbeiten gesperrt.
Bei Redaktionsschluss war der Kampfmittelräumdienst noch mit der Entschärfung des Blindgängers in Beeckerwerth beschäftigt.