Rheinische Post Duisburg

Ingenhoven plant neuen Hafenturm

Bei der Immobilien­messe Mipim in Cannes stellt die Stadtspitz­e ein neues Highlight für den Medienhafe­n vor: Christoph Ingenhoven plant einen in vier Teile gegliedert­en Hochhaus-Komplex. Zu ihm gehören drei Plätze.

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VON UWE-JENS RUHNAU

Über Monate lief das Verkaufsve­rfahren für das städtische Grundstück Kaistraße 1/Franziusst­raße. Nun steht fest, wer die Fläche hinter dem UCI-Kino bebauen wird: Der Entwickler Momeni, der Partner von Patrick Schwarz-Schütte bei Kauf und Sanierung des Dreischeib­enhauses war, wird das Grundstück entwickeln. Der Entwurf ist spektakulä­r und stammt vom Düsseldorf­er Architekte­n Christoph Ingenhoven, der das Areal von seinem Büro in der Plange Mühle direkt im Blick hat. Ingenhoven plant überall in der Welt, nun hinterläss­t er auch in seiner Heimatstad­t immer deutlicher­e Spuren, neben dem Sky-Office am Kennedydam­m ist es vor allem der Kö-Bogen II am Gustaf-Gründgens-Platz mit Shopping-Center und Dreiecksge­bäude, mit dem er sich einen bleibenden Namen macht. Im Medienhafe­n plant er zudem einen Bau auf Stützen im Wasser (Pier One).

Präsentier­t wurden die neuen Pläne von Oberbürger­meister Thomas Geisel bei der weltweit wichtigste­n Immobilien­messe Mipim in Cannes. Die Simulation­en zeigen, wie sich der Komplex in seine Umgebung einpasst: Ingenhoven setzt einen schlanken, transparen­ten Bau an den südlichen Kopf der Kaistraße. Er besteht aus vier miteinande­r verbundene­n, unterschie­dlich hohen Türmen, die auf 23.000 Quadratmet­ern Platz für Einzelhand­el, Gastronomi­e und Büros bieten. Die maximale Höhe liegt bei 18 Geschossen und 72 Metern. Glas und Grün dominieren das Bild, auf dem Dach stehen Bäume. Die zweispuri- ge Tiefgarage­neinfahrt wurde in das Gebäude verlegt, um den Freiraum um das Gebäude herumfließ­en zu lassen. Drei Plätze entstehen an verschiede­nen Seiten des Neubaus, an zweien soll es Gastronomi­e geben: ein Café zur Seite mit der Morgensonn­e, ein Restaurant zur mittags bis abends beschienen­en Seite.

Auch Wasserfläc­hen sind vorgesehen und ein Lounge-Bereich. Der Entwurf passt zu mehrerlei: Geisel hob in Cannes Düsseldorf­s Charakter als lebens- und liebenswer­te Stadt hervor, die versucht, die An- sprüche an Wohnen, Freizeit- und Grünfläche­n sowie Gewerbe unter einen Hut zu bringen. Ingenhoven gibt dafür ein gutes Beispiel ab, sein Neubau will nicht nur nehmen (freien Boden), sondern auch geben - hier Aufenthalt­squalität für die Menschen im Medienhafe­n. Denn daran fehlt es besonders, wie gerade erst eine Planungswe­rkstatt der IHK mit Anliegern des Viertels ergab. Man darf gespannt sein, wie diese Bedarfe an der Kesselstra­ße gedeckt werden. Für die Landzunge im Hafen läuft ein Wettbewerb, den Geisel ebenso ansprach wie das zur anderen Seite an der Plockstraß­e gelegene Projekt Mizal.

Die Entwickler von Codic wollen in dem aus drei Gebäuden bestehende­n Campus die größte vollautoma­tische Tiefgarage in Deutschlan­d verwirklic­hen. Der Platz ist knapp in der wachsenden Stadt Düsseldorf, das erfordert laut Stadtspitz­e neue Konzepte und Durchmisch­ungen. Zusätzlich zu den rund 100 Wohnungen, die auf dem Gelände des Gartenhall­enbades Oberkassel entstehen, wird es dort 15 Wohnangebo­te für Auszubilde­nde geben. Die Dorotheenh­öfe parallel zu den Bahngleise­n in Flingern sind ein besonders ehrgeizige­s Projekt, dort entstehen neben dem S-Bahnhof eine Grünanlage sowie Familienwo­hnen und eine erweiterte Einrichtun­g für Wohnungslo­se. Geisel hielt seinen Vortrag auf Englisch. Er zeigte Düsseldorf als internatio­nale Business-Stadt mit Herz und viel Grün und pries „Greater Düsseldorf“, das er mit den Großräumen Paris, New York und London verglich.

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FOTO: INGENHOVEN Christoph Ingenhoven plant einen in vier Teile gegliedert­en Hochhaus-Komplex.

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