Fische für den kleinen Teich
Goldfische und Kois sind beliebte Tiere für den Gartenteich, sie brauchen jedoch viel Pl atz. Wer nur ein kleines Gewässer anlegt, hält Moderlieschen, Stichlinge oder Gründlinge.
Für eine ausgedehnte Teichlandschaft fehlt in vielen Gärten der Platz. Daher ist ein Miniteich für alle, die Wasser und Natur lieben, eine gute Alternative. Denn auch kleine Gewässer können mit heimischen Pflanzen abwechslungsreich gestaltet werden, dazu gibt es für jede Teichgröße den passenden Fischbesatz. Auch die Natur freut sich über das neue Feuchtbiotop, insbesondere an heißen Tagen ist es eine gern genutzte Wasserquelle für Insekten und Vögel.
Zunächst gilt es, den richtigen Standort zu finden. Die Experten des Industrieverbands Heimtierbedarf empfehlen einen Platz mit vier bis sechs Stunden Sonneneinstrahlung. Außerdem sollten nicht zu viele Bäume und Sträucher um den Teich stehen. Herabfallende Äste, Blätter oder Blütenstaub würden den Teich verunreinigen und für starken Algenwuchs sorgen. Damit die Fische im Teich auch überwintern können, hat das Gewässer zwei Grundvoraussetzungen zu erfüllen: „Er muss mindestens 500 Liter Wasser fassen und an einer nicht zu kleinen Stelle wenigstens einen Meter tief sein, damit er nicht durchfrieren kann“, erklärt Harro Hieronimus von der Fachzeitschrift „Garten & Teich“.
Bevor die ersten Fische einziehen, sollte der Teich bepflanzt und wenigstens sechs Wochen sich selbst überlassen werden. „Dann haben sich auch in einem filterlosen Teich ausreichend viele der ‚guten‘ Bakterien zum Schadstoffabbau angesiedelt. Wer diese Zeit auf zwei Wochen verkürzen will, kann im Fachhandel die sogenannten Starterbakterien kaufen“, erklärt Harro Hieronimus. Neben oft freischwimmend gepflegten Sauerstoffpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest sind Pflanzen für sämtliche Wasserzonen eines Gartenteichs im Handel erhältlich. „Das fängt bei Sumpfdotterblumen, Pfennigkraut und Sumpfvergissmeinnicht am Rand an, geht über Japaniris, Tannenwedel und Krebsschere bis hin zu Schwimmpflanzen wie Seerosen“, führt Hieronimus Beispiele an. Praktisch sind Zwergseerosen, die deutlich weniger Platz und eine geringere Wassertiefe benötigen.
Für den kleinen Gartenteich eignen sich Fische wie Moderlieschen, Stichlinge, Goldelritzen, Gründlinge, Bitterlinge oder Rotflossenorfen. „Ist der Teich ausreichend bepflanzt, kann man bei diesen Arten auf einen Filter verzichten, auch eine Fütterung ist in diesem Fall nicht nötig“, weiß Harro Hieronimus. Besonders beliebt sind die Moderlieschen. Die schwimmfreudigen Schwarmfische halten sich gerne direkt unter der Wasseroberfläche auf und sind gut zu beobachten. Die geschickten Mückenfänger vermehren sich zwar rege, wird jedoch nicht gefüttert, stellt sich nach einiger Zeit ein natürliches Gleichgewicht ein. Bitterlinge leben eher am Boden, auch Gründlinge bekommen die Teichbesitzer eher selten zu sehen. Sie suchen den Grund des Gewässers nach Futter ab und halten so die Wasserqualität hoch. Etwas anspruchsvoller sind Elritzen. Sie benötigen besonders sauberes, klares Wasser und leiden sofort unter geringerem Sauerstoffgehalt, zum Beispiel im Winter unter der Eisdecke. Goldfische sind für kleine Teiche nicht geeignet, da sie bis zu 30 Zentimeter groß werden können. Um einen angenehmen Lebensraum mit ausreichend Schwimmstrecke zu bieten, müsste das Gewässer rund zehn Mal so lang sein.
Die Anzahl der Fische hängt von der Teichgröße ab. In einem naturnahen Teich sollte man höchstens einen Zentimeter Fisch auf zehn Liter Wasser einplanen, damit das biologische Gleichgewicht nicht in Gefahr gerät. Ein filterloser Teich sollte daher mindestens 1000 Liter Wasser führen, wenn dort beispielsweise eine Gruppe von zehn der etwa zehn Zentimeter lang werdenden Moderlieschen leben soll. Genau wie Aquarienfische müssen auch Teichfische gruppen- oder paarweise gehalten werden, da sie sehr gesellig sind. Generell brauchen die kleinen Fische im gut bewachsenen Naturteich nicht gefüttert werden. Sie vermehren sich dann sehr stark, außerdem sinken Futterreste auf den Grund und tragen mittelfristig zur Verunreinigung bei.