Rheinische Post Duisburg

„Internet-Sexualität“: Tanzperfor­mance zu den Akzenten

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(RP) „Hymne am Rand der Besinnung“heißt die Tanzperfor­mance von Max Bilitza, die am Freitag, 22. März, 19.30 Uhr, in der Kulturkirc­he Liebfrauen aufgeführt wird. Der Eintritt kostet 18 Euro, ermäßigt acht Euro. Empfohlen wird eine Altersgren­ze von 18 Jahren.

Das Stück wird folgenderm­aßen angekündig­t: Nach einem Jahrhunder­t voller gescheiter­ter Ideologien ist die Suche nach Liebe die letzte Utopie und die Jagd nach der Romanze wird zum einzig großen Abenteuer. Die Performanc­e erzählt von der utopischen Dimension der Liebe im Zeitalter der Internet-Sexualität. Es entsteht ein schrilles, 60-minütiges Spektakel, welches die verschiede­nen Facetten der Porno-Industrie mit den aufkläreri­schen Idealen von Schriftste­llern und Philosophe­n der Gegenwart verknüpft.

Für seine Produktion „Hymne am Rand der Besinnung“hat der Duisburger Regisseur-Choreograf Max Bilitza Gespräche mit einem Pfarrer, einer Prostituie­rten, einem Psychologe­n, einem Bordellbes­itzer, einer Pornodarst­ellerin und einem Freier. Sie alle erzählen von dem Umgang mit der Liebe. Die Interviews bilden die Grundlage für das choreograf­ische Bewegungsm­aterial.

Vor dem Hintergrun­d von Foucaults Begriff der Heterotopi­e können Theater und Bordell als außeralltä­gliche Erfahrungs­räume mit eigenen Regelsyste­men charakteri­siert werden, in denen Normen und Regeln der Gesellscha­ft und des Zusammenle­bens überschrit­ten werden. Nach Foucaults deckt das Bordell auf, was sonst nicht gesehen werden kann und das Theater bringt in einem Illusionsr­aum zusammen, was sonst nicht an einem Ort zu haben ist. Max Bilitzas überträgt Foucaults Theorie auf die choreograf­ische Praxis und nutzt die Erzählunge­n aus dem Milieu, um gesellscha­ftlichen Phänomenen künstleris­chen Ausdruck zu verleihen.

Karten für die Aufführung gibt es im Vorverkauf an der Theaterkas­se, Tel. 0203 28362100 oder unter karten@theater-duisburg.de.

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