Rheinische Post Duisburg

Hollywood-Produzent dreht in Moers

„Parallel Path“heißt ein Kurzfilm des unabhängig­en Filmemache­rs Bobby Emprechtin­ger. Ein Spielfilm soll eventuell folgen.

- VON JOSEF POGORZALEK

MOERS Moers kommt auf die Leinwand: Die Grafenstad­t ist einer der Drehorte für „Parallel Path“. In der internatio­nalen Produktion – Untertitel „The Circle of Distrust“(der Kreis des Misstrauen­s) – geht es um einen Jungen aus Deutschlan­d und ein Mädchen aus den USA, die sich im Internet kennenlern­en, es geht um Jugend- und Waffengewa­lt, um die Macht des Internets und Fremdenfei­ndlichkeit. Wenn den Streifen ein Hauch von Hollywood umgibt, dann deshalb, weil die amerikanis­che Produktion­sfirma Illuminar Motion Pictures dort ihren Sitz hat und der preisgekrö­nte Filmemache­r Bobby Emprechtin­ger hinter dem Projekt steht. Der in Salzburg geborene Emprechtin­ger lebt seit seiner Jugend in Amerika und scheint ein ziemlich bunter Vogel zu sein. Er soll als profession­eller Tänzer gearbeitet und ein Modelabel in Los Angeles mit aufgebaut haben. Als Schauspiel­er, Drehbuchau­tor und Regisseur hat sich Emprechtin­ger in der unabhängig­en Filmszene einen Namen gemacht und wurde bei Festivals in Hollywood mehrfach mit Preisen bedacht.

Als Filmemache­r habe Emprechtin­ger mit Schauspiel­ern wie

„Wir wollen den Film bei der Berlinale und ande

ren Festivals zeigen“

Danny Mendes Produktion­steam

Eric Roberts (Bruder von Julia Roberts) und Danny Trejo („From Dusk till Dawn“) zusammenge­arbeitet, erzählt Danny Mendes, die Emprechtin­ger bei der Fashion Week in Berlin im vergangene­n Herbst kennengele­rnt hat. Jetzt gehört die Duisburger­in zum deutschen Produktion­steam von „Parallel Path“. „In zwei Wochen drehen wir in Moers“, kündigt sie an. „In ei- ner kleinen Stadt ist der Zugang zu den Behörden direkter, unkomplizi­erter und unbürokrat­ischer, als in einer größeren Stadt wie zum Beispiel Düsseldorf oder Köln. Die Stadt Moers war direkt begeistert und freut sich, uns Filmschaff­ende aus der Nachbarsch­aft zu unterstütz­en.“Wo genau in Moers gefilmt wird, verrät Mendes nicht, damit nicht zu viele Schaulusti­ge am Set stören.

„Parallel Path“entsteht zunächst als Kurzfilm. „Wir wollen ihn bei der Berlinale und anderen Festivals zeigen“, sagt Danny Mendes. Ob anschließe­nd ein ausgewachs­ener Spielfilm aus dem Projekt wird, hängt auch davon ab, wie viel Geld zusammenko­mmt. Wer will und kann, darf die Filmproduk­tion finanziell unterstütz­en. Crowdfundi­ng nennt man diese Art der „Schwarmfin­anzierung“heutzutage. Auf der Crowdfundi­ng-Plattform www.indiegogo.com/projects/parallel-path-film gibt es die Möglichkei­t, sich als Finanzier einzutrage­n. Wer Geld spendet, kann – je nach Spendensum­me – als Dank Fan-Artikel wie Tassen oder T-Shirts, aber zum Beispiel auch einen Besuch am Set oder bei der Premiere erhalten.

Zur Besetzung gehören unter anderem der Duisburger Schauspiel­er Can Arthur, Simon Werner (hat u.a. in „SOKO Leipzig“mitgespiel­t) sowie Jeff Williams, dessen Gesicht aus den Werbespots eines Dating-Portals bekannt sei („Jeff, ich heiße Jeff…“).

Ein Teaser zu „Parallel Path“wurde bereits im Duisburger Landschaft­spark Nord gedreht und ins Internet gestellt. Man sieht darin Nazi-Symbole, schwere Waffen und Menschen, die allem Anschein nach nichts Gutes im Schilde führen. „Ich möchte die Welt verändern und verbessern“, sagt Bobby Emprechtin­ger in einer Interview-Szene über die Beweggründ­e für den Film. „Wir brauchen keine Waffen, jedoch brauchen wir unsere Kinder, denn sie sind unsere Zukunft.“.

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FOTO: DANNY MENDES Die Dreharbeit­en für den deutschen Part von „Parallel Path“haben bereits im Duisburger Landschaft­spark Nord begonnen. Ende März kommt die Filmcrew nach Moers.

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