Hollywood-Produzent dreht in Moers
„Parallel Path“heißt ein Kurzfilm des unabhängigen Filmemachers Bobby Emprechtinger. Ein Spielfilm soll eventuell folgen.
MOERS Moers kommt auf die Leinwand: Die Grafenstadt ist einer der Drehorte für „Parallel Path“. In der internationalen Produktion – Untertitel „The Circle of Distrust“(der Kreis des Misstrauens) – geht es um einen Jungen aus Deutschland und ein Mädchen aus den USA, die sich im Internet kennenlernen, es geht um Jugend- und Waffengewalt, um die Macht des Internets und Fremdenfeindlichkeit. Wenn den Streifen ein Hauch von Hollywood umgibt, dann deshalb, weil die amerikanische Produktionsfirma Illuminar Motion Pictures dort ihren Sitz hat und der preisgekrönte Filmemacher Bobby Emprechtinger hinter dem Projekt steht. Der in Salzburg geborene Emprechtinger lebt seit seiner Jugend in Amerika und scheint ein ziemlich bunter Vogel zu sein. Er soll als professioneller Tänzer gearbeitet und ein Modelabel in Los Angeles mit aufgebaut haben. Als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur hat sich Emprechtinger in der unabhängigen Filmszene einen Namen gemacht und wurde bei Festivals in Hollywood mehrfach mit Preisen bedacht.
Als Filmemacher habe Emprechtinger mit Schauspielern wie
„Wir wollen den Film bei der Berlinale und ande
ren Festivals zeigen“
Danny Mendes Produktionsteam
Eric Roberts (Bruder von Julia Roberts) und Danny Trejo („From Dusk till Dawn“) zusammengearbeitet, erzählt Danny Mendes, die Emprechtinger bei der Fashion Week in Berlin im vergangenen Herbst kennengelernt hat. Jetzt gehört die Duisburgerin zum deutschen Produktionsteam von „Parallel Path“. „In zwei Wochen drehen wir in Moers“, kündigt sie an. „In ei- ner kleinen Stadt ist der Zugang zu den Behörden direkter, unkomplizierter und unbürokratischer, als in einer größeren Stadt wie zum Beispiel Düsseldorf oder Köln. Die Stadt Moers war direkt begeistert und freut sich, uns Filmschaffende aus der Nachbarschaft zu unterstützen.“Wo genau in Moers gefilmt wird, verrät Mendes nicht, damit nicht zu viele Schaulustige am Set stören.
„Parallel Path“entsteht zunächst als Kurzfilm. „Wir wollen ihn bei der Berlinale und anderen Festivals zeigen“, sagt Danny Mendes. Ob anschließend ein ausgewachsener Spielfilm aus dem Projekt wird, hängt auch davon ab, wie viel Geld zusammenkommt. Wer will und kann, darf die Filmproduktion finanziell unterstützen. Crowdfunding nennt man diese Art der „Schwarmfinanzierung“heutzutage. Auf der Crowdfunding-Plattform www.indiegogo.com/projects/parallel-path-film gibt es die Möglichkeit, sich als Finanzier einzutragen. Wer Geld spendet, kann – je nach Spendensumme – als Dank Fan-Artikel wie Tassen oder T-Shirts, aber zum Beispiel auch einen Besuch am Set oder bei der Premiere erhalten.
Zur Besetzung gehören unter anderem der Duisburger Schauspieler Can Arthur, Simon Werner (hat u.a. in „SOKO Leipzig“mitgespielt) sowie Jeff Williams, dessen Gesicht aus den Werbespots eines Dating-Portals bekannt sei („Jeff, ich heiße Jeff…“).
Ein Teaser zu „Parallel Path“wurde bereits im Duisburger Landschaftspark Nord gedreht und ins Internet gestellt. Man sieht darin Nazi-Symbole, schwere Waffen und Menschen, die allem Anschein nach nichts Gutes im Schilde führen. „Ich möchte die Welt verändern und verbessern“, sagt Bobby Emprechtinger in einer Interview-Szene über die Beweggründe für den Film. „Wir brauchen keine Waffen, jedoch brauchen wir unsere Kinder, denn sie sind unsere Zukunft.“.