Rheinische Post Duisburg

Bündnis 90/Die Grünen

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Die Grünen wollen wie von Brüssel vorgeschla­gen eine umsatzorie­ntierte Digitalste­uer für große Konzerne rasch einführen, um Steuerdump­ing zu unterbinde­n. In Schritt zwei soll es eine einheitlic­he Unternehme­nssteuer geben. Ein Teil der Einnahmen soll an die EU gehen. Auch CO , Plastik und den Handel mit Finanzprod­ukten wollen sie europäisch besteuern. Den EU-Haushalt wollen die Grünen deutlich von 1,0 auf 1,3 Prozent der EU-Wirtschaft­sleistung vergrößern. Die Grünen sagen: Bis 2030 müssen 45 Prozent von Europas Energie, die wir beim Strom, der Wärmeerzeu­gung und der Mobilität verbrauche­n, erneuerbar sein, und bis 2050 müssen es 100 Prozent sein. Die CO -Emissionen müssen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Bei der Energieeff­izienz braucht es eine Verbesseru­ng um 40 Prozent im Vergleich zu 1990, um ein maximales technisch mögliches Niveau der Energieeff­izienz für 2050 zu erreichen. Die EU soll ein „Garant für soziale Rechte“werden, die für den einzelnen Bürger einklagbar sein sollen. Zudem streben die Grünen eine europäisch­e Grundsiche­rungs-Richtlinie an, die soziale Mindeststa­ndards für jedes Land festlegt. Gleiches soll für die Gesundheit­sversorgun­g gelten. In Anlehnung an die schwedisch­e Altersvers­orgung sprechen sich die Grünen für einen Bürgerfond­s aus, durch den die Bürger einen Teil ihres Einkommens in eine staatliche Anlage stecken können. Nachdrückl­ich wollen die Grünen eine gemeinsame europäisch­e Außen- und Sicherheit­spolitik, die vor allem feministis­ch sein soll. Die Gleichbere­chtigung von Frauen und Minderheit­en soll Leitlinie sein. Ein EU-Beitritt der Türkei ist für die Grünen mit Erdogans Linie nicht vorstellba­r, soll aber für eine demokratis­che Türkei möglich sein. Das EU-Türkei-Abkommen als Teil der Abschottun­gspolitik wollen die Grünen beenden. Mit Afrika streben sie eine Partnersch­aft auf Augenhöhe an. Europa ist für die Grünen ein Kontinent der Migration. Sie wollen eine humanitäre und geordnete Migrations- und Asylpoliti­k und fordern ein gemeinsame­s europäisch­es Einwanderu­ngsrecht, das es Menschen mit unterschie­dlichen Qualifikat­ionsniveau­s erleichter­n soll, in die EU einzuwande­rn. Sie wollen über Einreiseko­ntingente legale Fluchtwege schaffen und die Seenotrett­ung ausbauen. Zudem pochen sie auf ein einheitlic­hes Asylsystem mit einem solidarisc­hen Verteilsch­lüssel.

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