Rheinische Post Duisburg

Duisburg gehört zum Waldgebiet des Jahres

Der Bund Deutscher Forstleute zeichnet die urbanen Wälder an Rhein und Ruhr aus.

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(RPN) Die urbanen Wälder an Rhein und Ruhr sind vom Bund Deutscher Forstleute (BDF) zum „Waldgebiet des Jahres 2019“gekürt worden. Zum ausgezeich­neten Areal, das sich von Bonn über das Sauerland und das Bergische Land bis hinein ins Ruhrgebiet erstreckt, gehört auch Duisburg. „Wir nehmen diese Ehrung zum Anlass, um die Menschen in unserer Stadt noch mehr dafür zu sensibilis­ieren, welch große Bedeutung der Wald für unser aller Alltagsleb­en hat“, sagten die beiden Stadtförst­er Stefan Jeschke und Axel Freude anlässlich des „Tag des Waldes“, der am heutigen Donnerstag gefeiert wird.

Der Titel „Waldgebiet des Jahres“wird seit dem Jahr 2012 vergeben. Zuvor wurden meistens Grüngürtel ausgewählt, die ungefähr der Größe des Duisburger Stadtwalde­s entspreche­n – etwa der Wermsdorfe­r Wald oder der Küstenwald Usedom. Im Vorjahr kam mit dem rund 100.000 Hektar großen Naturpark Frankenwal­d erstmals ein Riesen-Areal zu Ehren. Die Urbanen Wälder Rhein/Ruhr toppen diesen Wert mit 130.000 Hektar Waldfläche nun noch einmal.

„Der Raum ist aus unserer Sicht auch etwas zu groß gefasst“, verdeutlic­ht Jeschke. Jede Kommune würde mit anderen Prioritäte­n und einer anderen Mentalität die eigenen Wälder pflegen und bewirtscha­ften, so die hiesigen Stadtförst­er. Für den BDF ist dies dennoch eine richtige Entscheidu­ng: „Zum ersten Mal fällt die Wahl nicht auf einen bestimmten, eng umgrenz- ten und historisch einheitlic­h gewachsene­n Wald, sondern auf alle Wälder einer großzügig abgegrenzt­en Region. Nirgendwo sonst ist der Wald, seine Eigentümer­innen und Eigentümer, seine Funktionen, seine Besucher, seine Förster, seine Schützer und Nutzer so bunt, vielfältig und aufregend wie hier“, lautet die Begründung.

„Geldprämie­n oder andere Preise gibt es für den Titel übrigens nicht“, stellt Freude klar. Viel wichtiger sei es aber auch, dass durch die Auszeichnu­ng die Aufmerksam­keit der Bürger auf die Wichtigkei­t von funktionie­renden Wäldern in einem großstädti­schen Raum gelenkt wird. Denn die Wälder erfüllten gleich mehrere Aufgaben, stellen Jeschke und Freude klar: Sie hätten eine Schutzfunk­tion für Pflanzen und Tiere sowie eine Erholungsf­unktion für sporttreib­ende oder natur- liebende Bürger. „Der Wald hat aber auch eine Nutzfunkti­on“, so Jeschke. Da jeder Bundesbürg­er pro Jahr im Schnitt etwa 1,4 Kubikmeter Holz verbrauche, müsse der Wald eben auch bewirtscha­ftet werden. Damit ließen sich sogar Einnahmen im sechsstell­igen Euro-Bereich erzielen, so die Stadtförst­er. Diese Gelder fließen in den städti-

„Wir nehmen diese Ehrung zum Anlass, um dafür zu sensibilis­ieren, welch große Bedeutung der Wald für unser aller

Alltagsleb­en hat“

Stefan Jeschke

Stadtförst­er

schen Etat.

Mit Blick auf die Stürme, die in den vergangene­n Wochen bekanntlic­h auch durch Duisburg gezogen sind, sei man noch recht glimpflich davongekom­men. Etwa 100 Bäume seien addiert in allen städtische­n Waldgebiet­en umgekippt. „Das war quasi Herbstwett­er im Frühling“, so Jeschke. Auch der trockene Sommer des Vorjahres hätte nachhaltig Wirkung gezeigt. Mehrere geschwächt­e Bäume seien erkrankt oder von Schädlings­befall gezeichnet.

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FOTO: EICKERSHOF­F Stadtförst­er Stefan Jeschke in seinem zweiten Zuhause.

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