Bewährungsstrafe nach Zoff um offenes Fenster
Bei dem Streit von zwei Nachbarn fielen sogar Schüsse.
Ein jahrelanges Hickhack zwischen Nachbarn in Ludenberg wegen eines Fensters im gemeinsamen Flur hatte zuletzt zum offenen Schlagabtausch und zu einer Schießerei geführt.
Ein 64-Jähriger verlangte, dass jenes Fenster geschlossen bliebe, weil seine Mutter die Zugluft nicht vertrage. Das aber sah sein 81-jähriger Nachbar anders. Der Zoff eskalierte: Beide Männer bluteten, als die Polizei dazukam. Am Mittwoch hat das Landgericht ein früheres Urteil gegen den 64-Jährigen bestätigt und ihn zu sieben Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Seine Berufung gegen den Schuldspruch des Amtsgerichts blieb erfolglos. Dabei hatte er sich gegen alle Anwürfe gewehrt. Er habe das Flurfenster mal wieder schließen wollen, als di- rekt daneben die Wohnungstür des 81-Jährigen aufgegangen und er mit einem Eimer eiskaltem Wasser übergossen worden sei. Mit einem Klapptisch, einem Blumentopf und einem Flachbild-TV aus der Wohnung des Rivalen habe er sich gegen dessen Attacken bloß wehren wollen.
Zumal der Nachbar mit einer Schreckschusspistole dann fünf Mal auf den 64-Jährigen abdrückte. Im Gerangel kam der dann aber in Besitz der Waffe – und schoss zurück. Nur gab der Nachbar an, der andere habe ihn „wie ein wildes Tier“sofort angegriffen, als er gerade seine Wohnung verlassen wollte. Die Richter am Landgericht vertrauten jetzt, ebenso wie das Amtsgericht, der Schilderung des Älteren – und verurteilten den 64-Jährigen als Angreifer wegen gefährlicher Körperverletzung.