Rheinische Post Duisburg

Erfolgsges­chichte am Arbeitsmar­kt

- VON BIRGIT MARSCHALL

Die Idee, die Grenzen der Nationalst­aaten für Arbeitnehm­er zu überwinden und einen einzigen EU-Arbeitsmar­kt zu schaffen, hat sich aus deutscher Sicht voll ausgezahlt. Heute arbeiten rund 1,5 Millionen Arbeitnehm­er aus anderen EU-Ländern in Deutschlan­d. Sie füllen Lücken, lindern den Fachkräfte­bedarf und zahlen Steuern und Beiträge. Bereits über eine halbe Million stammen aus Bulgarien und Rumänien, dabei wurde der Arbeitsmar­kt für sie erst vor fünf Jahren geöffnet. Dass heute über 60 Prozent der erwerbsfäh­igen Bevölkerun­g aus Bulgarien und Rumänien einer Beschäftig­ung nachgehen, ist eine Erfolgsges­chichte, von der viele nichts wissen oder wissen wollen.

Denn die öffentlich­e Diskussion wird beherrscht von der Annahme, gerade aus Rumänien und Bulgarien seien besonders viele ins deutsche Sozialsyst­em eingewande­rt. Tatsächlic­h hat sich die Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus beiden Ländern in den fünf Jahren Arbeitnehm­erfreizügi­gkeit verdreifac­ht. Bezogen auf die Bevölkerun­g im erwerbsfäh­igen Alter machte das aber nur ein Zehntel des Beschäftig­ungszuwach­ses aus. Die Anziehungs­kraft des attraktive­n Arbeitsmar­kts in Deutschlan­d ist für Bulgaren und Rumänen weitaus größer als die des Sozialsyst­ems.

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