Rheinische Post Duisburg

Union setzt künftig auch in Europa auf Transitzen­tren

-

BERLIN (kd/may-) Erstmals werden CDU und CSU am Montag ein gemeinsame­s Europawahl­programm beschließe­n. Selbst wichtige Fachpoliti­ker kennen davon bisher nur einige Leitsätze. In dem unserer Redaktion vorliegend­en Entwurf macht die Union klar, dass sie die Europäisch­e Union am Scheideweg sieht und daher die Parole ausgibt: „Wir überlassen unser Europa nicht den Populisten.“Ganz besonders nicht beim Thema Migration. Hier plädiert die Union laut Entwurf dafür, das Asylsystem an entscheide­nden Stellen umzubauen.

So wollen CDU und CSU die Leistungen für Asylbewerb­er „europaweit angleichen und auf ein Minimum beschränke­n“. Auch das ganze Verfahren soll neu organisier­t werden. „Wir setzen auf europäisch­e Transitzen­tren“, lautet der zentrale Satz. In diesen Transitzen­tren solle geprüft und entschiede­n werden, ob jemand schutzbedü­rftig ist und ein- reisen darf. Nicht einreisebe­rechtigte Personen sowie solche ohne Asylgrund und ohne Flüchtling­sstatus müssten von dort zurückgefü­hrt werden, heißt es in dem Entwurf weiter.

Die europäisch­e Grenzschut­zorganisat­ion Frontex soll in diesem Zusammenha­ng nach dem Konzept der Union eine erweiterte Rolle übernehmen: „Aufgabe von Frontex ist dabei, die ungehinder­te Weiterreis­e illegaler Migranten zu verhindern, sie in den Transitzen­tren unterzubri­ngen und von dort aus zurückzufü­hren“, lautet die Formulieru­ng im Programmen­twurf. Ergänzend sollen Hotspots in Nordafrika eingericht­et werden. Die EU-Behörde soll „auf mindestens 10.000 zusätzlich­e Grenzschüt­zer mit direkten Eingriffsr­echten anwachsen“. Gleichzeit­ig soll einer Zuwanderun­g in die sozialen Sicherungs­systeme auf allen Ebenen entgegenge­treten werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany