Helfer der Polizei für die Opfer von Kriminalität
(RPN) Wenn Menschen Opfer einer Straftat werden, dann ist das für sie, aber auch für ihre Angehörigen meistens ein traumatisches Erlebnis. Um in dieser schweren Lebensphase nicht allein mit den psychischen, körperlichen und manchmal auch finanziellen Problemen dazustehen, ist schnelle Hilfe vonnöten. Die können André Tiegs und Martin Messer vermitteln, die beiden Experten der Duisburger Polizei im Kommissariat für Prävention und Opferschutz. 181 herausragende Fälle gab es für das Hauptkommissar-Duo allein im Jahr 2018 zu betreuen. „Mit den meisten hat man mindestens dreimal Kontakt. Bei einigen extremen Sachverhalten kann sich die Betreuung aber auch über Monate hinziehen“, erläutert Tiegs. Einen solchen Fall hätte er im Vor- jahr im Januar erlebt, als eine Frau in der Altstadt von ihrem Partner mit einer Eisenstange attackiert und schwerst verletzt wurde. Der Täter ist bis heute auf der Flucht. Die Frau und ihre drei Kinder mussten ihr komplettes Leben umstellen – Umzug inklusive.
„Normalerweise betrachte ich uns als Lotsen und Wegweiser, die nur auf Hilfsangebote aufmerksam machen. In Fällen wie diesem habe ich die Familie aber über Monate hinweg betreut und auch begleitet und habe bis heute zur ältesten Tochter Kontakt“, erzählt Tiegs. Der Weg zurück in einen normalen Alltag mit einem Sicherheitsgefühl ist für traumatisierte Kriminalitätsopfer schwierig, aber möglich. Organisationen, die konkrete Soforthilfe für Kriminalitätsopfer leisten, sind etwa der Weiße Ring, die Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen“oder das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Doch vor allem der Weiße Ring in Duisburg ist personell derzeit mit zwei Kräften nicht gut aufgestellt. „Es werden dringend weitere ehrenamtliche Helfer gesucht, die das bestehende Duo unterstützen wollen“, werben Tiegs und Messer.