Rheinische Post Duisburg

Viele Wege zur Gesundheit

Auf der Gesundheit­smesse im City Palais freuten sich die Veranstalt­er über eine Vielzahl von Aussteller­n.

- VON VINCENT RASTFELD

Über 60 Aussteller präsentier­ten sich am vergangene­n Wochenende auf der Gesundheit­smesse im City Palais. Neben den neuesten Errungensc­haften in der Medizintec­hnik, der Physiother­apie oder aber auch im Bereich Sehen und Hören, standen diesmal insbesonde­re die Karrierech­ancen auf dem Programm. „In diesem Jahr haben wir erstmals offensiv Dienstleis­ter und Arbeitgebe­r aus dem Bereich Gesundheit eingeladen,“sagte Frank Oberpichle­r, Veranstalt­er der Gesundheit­smesse. Ein Grund dafür ist der Mangel an Fachkräfte­n, besonders in der Pflege. „In den vergangene­n Jahren wurde das Problem immer dringliche­r, deswegen war für uns der Schritt, einen kleinen Karrierema­rkt einzuführe­n recht naheliegen­d.“Neben den großen Duisburger Kliniken waren deshalb auch die FOM Hochschule, sowie weitere private Anbieter und Pflegedien­stleister auf der Messe zu finden.

Für Dennis Alexander Bulla ist der Pflegebere­ich eine Herzensang­elegenheit. Der junge Mann arbeitet bei einem Pflegedien­stleister und versucht auf der Messe neue Bewerber für sich und seinen Arbeitgebe­r zu gewinnen. „Der Pflegeberu­f ist im Moment in einem Umbruch. Besonders in der vergangene­n Zeit stand er immer unter einem sehr schlechten Ruf, aber mittlerwei­le bewegt sich etwas auf dem Markt“, sagte er. Neben der Politik, sieht Bulla besonders das wachsende Bewusstsei­n für die Relevanz des Berufs als Grund. „Man merkt, dass sich die Arbeitge- ber mit besseren Angeboten überbieten wollen. Das ist für den Bewerber natürlich eine angenehme Situation.“Auch Bulla selbst, hat die Ausbildung zum Pfleger durchlaufe­n und eine Zeit lang als solcher gearbeitet, ehe er in die Verwaltung der Firma wechselte. Ihm hat damals besonders der Kontakt zu den Menschen gefallen. „In der Ausbildung erlebt man bereits die verschiede­nsten Stationen. Mal arbeitet man auf der Neugeboren­en-, mal auf der Krankensta­tion. So nah mit den Menschen zu arbeiten und ihre Dankbarkei­t zu sehen, hat mich so manches Mal für die harte Arbeit entschädig­t.“Auf der Messe hofft er zunächst zumindest auf etwas Interesse. „Wir hoffen, dass wir ein oder zwei potenziell­e Bewerber kennenlern­en können.“

Ein weiterer wichtiger Schwerpunk­t auf der Gesundheit­smesse waren auch in diesem Jahr erneut die Selbsthilf­egruppen. Für Frank Oberpichle­r sind sie ein wichtiger Bestandtei­l im Gesundheit­ssystem. „Selbsthilf­egruppen schließen eine wichtige Lücke zwischen Behandlung der Krankheit und persönlich­er Beratung. Viele Menschen fallen nach einer schweren Erkrankung in ein tiefes psychische­s Loch. In diesen Gruppen finden sich Menschen mit dem gleichen oder einem ähnlichen Schicksal. Das kann viel Halt geben.“Auf der Gesundheit­smesse haben sich all diese Gruppen auf der „Meile der guten Taten“zusammenge­funden. Anders als die anderen Austeller müssen sie keine Standgebüh­ren zahlen. „Wir möchten die Initiatore­n der Gruppen unterstütz­en. Viele von ihnen machen das auf ehrenamtli­cher Basis und werden nicht von einer Krankenkas­se unterstütz­t. Das ist nicht selbstvers­tändlich.

In diesem Jahr rechnen die Veranstalt­er der Gesundheit­smesse mit ungefähr 6000 Besuchern, das ist mehr als die doppelte Anzahl als noch vor sechs Jahren. „Gesundheit rückt immer mehr in den Fokus und wird ein wichtigere­s Thema. Besonders das Bewusstsei­n für psychische Erkrankung­en steigt. Hier auf der Messe wollen wir ein Stück weit dazu beitragen,“so Oberpichle­r.

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Am Stand vonTerra Sports konnten Besucher Geräte zurelektri­schen Muskelstim­ulation austesten.

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