Anbindung an Mannesmannacker das drängendste Problem
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst war am Samstag zu Gast auf dem CDU-Südparteitag. Antworten auf alle Fragen hatte aber auch er nicht.
SÜDEN Hendrik Wüst sei wohl in den nächsten Jahren der wichtigste Landesminister für Duisburg, erklärte Peter Ibe, Vorsitzender des CDU-Bezirks Süd, bei seiner Begrüßung zum Süd-Parteitag im Pfarrsaal St. Hubertus in Rahm. In der Tat machte der NRW-Verkehrsminister in seiner Rede deutlich, an wie vielen Stellen die Verkehrspolitik des Landes gerade Duisburg berührt. Allerdings hatte der ansonsten so wortgewandte Minister auch nicht auf jedes Problem im Duisburger Süden die passende Antwort parat. Das wurde in der Diskussion im Anschluss an seine Rede deutlich.
Nicht nur Axel Heyer vom Bürgerverein Mündelheim wollte es genau wissen: Was ist mit der seit 20 Jahren diskutierten Anbindung des Man- nesmannacker an die B 288? Ist es möglich, beim Ausbau der B 288 in Richtung zur A 57 in Krefeld die Straße mit Lärmschutzwänden an der Seite in Mündelheim in Tieflage zu führen und am Ende gar zu deckeln? Der Verkehrsminister verwies darauf, dass der Ausbau der B 288/A 524 gerade erst wieder in das Arbeitsprogramm 2019 des Landes aufgenom- men worden sei. „Das bedeutet, dass die Planungen jetzt erst beginnen. Die Feinplanung für den Mannesmannacker und den weiteren Ausbau gehen erst in zwei, drei Jahren in das finale Stadium. Das beinhaltet dann auch die Prüfung aller möglichen Varianten“, so Wüst.
In dieser Phase befindet sich derweil der Ausbau der A 59. Wüst erklärte erneut, dass eine generelle Tunnellösung dort eine städtebauliche Sache sei und die Stadt Duisburg dies – entsprechend gefördert – finanzieren müsse. Angesichts eines um nur vier Prozentpunkte verbesserten Lärmschutzes und einer befürchteten Verdoppelung der Bauzeit von sechs auf zwölf Jahre sowie 16 zusätzlichen Gebäudeabrissen räumte er der Tunnellösung aber nur wenig Realisierungschancen ein. Vorsichtig deutete er aber für den Bereich in Marxloh an der A 59 einen Kompromiss an: „Vielleicht können wir dort die Tieflage für verbesserten Lärmschutz nutzen.“
Skeptisch äußerte sich Wüst auch zu einem von den Städten Moers und Duisburg geforderten breiten Radweg entlang der neuen A 40-Brücke. „Der Bund baut keine Radwege, nur Radschnellwege. Ein Radschnellweg an der Brücke ist aber nie geplant gewesen.“Inzwischen habe ihm aber Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer versichert, der Bund reagiere auf das veränderte Radfahrgeschehen mit zunehmender Nutzung von Pedelecs und E-Bikes. Dadurch könne der Bund künftig auch breitere Radwege als die jetzige Normbreite von 2,75 Meter in Angriff nehmen. Ob dies noch für den ersten Teil der A 40-Brücke gelte, der bereits 2023 fertig sein soll, wage er allerdings zu bezweifeln.
Wüst zeigte sich offen für ein von den Bürgervereinen gefordertes Vor-Ort-Gespräch über die Verkehrssituation im Duisburger Süden. Gemeinsam mit Vertretern des Landesbetriebs Straßen NRW könne man darüber diskutieren. Duisburgs CDU-Landtagsabgeordnete Petra Vogt, die ebenso wie Duisburgs CDU-Parteichef Thomas Mahlberg in Rahm dabei war, soll dieses Treffen nun in die Wege leiten.
Neben der maroden Verkehrsinfrastruktur sei die Digitalisierung die größte Herausforderung, so Wüst. Er lobte das „MyBus“-Konzept der DVG und regte an, dies für das ganze Ruhrgebiet umzusetzen. Junge Leute hätten kein Verständnis, wenn sie fünf verschiedene Apps brauchten, um mit diesem Konzept durchs Ruhrgebiet zu fahren.