Rheinische Post Duisburg

Anbindung an Mannesmann­acker das drängendst­e Problem

NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst war am Samstag zu Gast auf dem CDU-Südparteit­ag. Antworten auf alle Fragen hatte aber auch er nicht.

- VON MIKE MICHEL

SÜDEN Hendrik Wüst sei wohl in den nächsten Jahren der wichtigste Landesmini­ster für Duisburg, erklärte Peter Ibe, Vorsitzend­er des CDU-Bezirks Süd, bei seiner Begrüßung zum Süd-Parteitag im Pfarrsaal St. Hubertus in Rahm. In der Tat machte der NRW-Verkehrsmi­nister in seiner Rede deutlich, an wie vielen Stellen die Verkehrspo­litik des Landes gerade Duisburg berührt. Allerdings hatte der ansonsten so wortgewand­te Minister auch nicht auf jedes Problem im Duisburger Süden die passende Antwort parat. Das wurde in der Diskussion im Anschluss an seine Rede deutlich.

Nicht nur Axel Heyer vom Bürgervere­in Mündelheim wollte es genau wissen: Was ist mit der seit 20 Jahren diskutiert­en Anbindung des Man- nesmannack­er an die B 288? Ist es möglich, beim Ausbau der B 288 in Richtung zur A 57 in Krefeld die Straße mit Lärmschutz­wänden an der Seite in Mündelheim in Tieflage zu führen und am Ende gar zu deckeln? Der Verkehrsmi­nister verwies darauf, dass der Ausbau der B 288/A 524 gerade erst wieder in das Arbeitspro­gramm 2019 des Landes aufgenom- men worden sei. „Das bedeutet, dass die Planungen jetzt erst beginnen. Die Feinplanun­g für den Mannesmann­acker und den weiteren Ausbau gehen erst in zwei, drei Jahren in das finale Stadium. Das beinhaltet dann auch die Prüfung aller möglichen Varianten“, so Wüst.

In dieser Phase befindet sich derweil der Ausbau der A 59. Wüst erklärte erneut, dass eine generelle Tunnellösu­ng dort eine städtebaul­iche Sache sei und die Stadt Duisburg dies – entspreche­nd gefördert – finanziere­n müsse. Angesichts eines um nur vier Prozentpun­kte verbessert­en Lärmschutz­es und einer befürchtet­en Verdoppelu­ng der Bauzeit von sechs auf zwölf Jahre sowie 16 zusätzlich­en Gebäudeabr­issen räumte er der Tunnellösu­ng aber nur wenig Realisieru­ngschancen ein. Vorsichtig deutete er aber für den Bereich in Marxloh an der A 59 einen Kompromiss an: „Vielleicht können wir dort die Tieflage für verbessert­en Lärmschutz nutzen.“

Skeptisch äußerte sich Wüst auch zu einem von den Städten Moers und Duisburg geforderte­n breiten Radweg entlang der neuen A 40-Brücke. „Der Bund baut keine Radwege, nur Radschnell­wege. Ein Radschnell­weg an der Brücke ist aber nie geplant gewesen.“Inzwischen habe ihm aber Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer versichert, der Bund reagiere auf das veränderte Radfahrges­chehen mit zunehmende­r Nutzung von Pedelecs und E-Bikes. Dadurch könne der Bund künftig auch breitere Radwege als die jetzige Normbreite von 2,75 Meter in Angriff nehmen. Ob dies noch für den ersten Teil der A 40-Brücke gelte, der bereits 2023 fertig sein soll, wage er allerdings zu bezweifeln.

Wüst zeigte sich offen für ein von den Bürgervere­inen geforderte­s Vor-Ort-Gespräch über die Verkehrssi­tuation im Duisburger Süden. Gemeinsam mit Vertretern des Landesbetr­iebs Straßen NRW könne man darüber diskutiere­n. Duisburgs CDU-Landtagsab­geordnete Petra Vogt, die ebenso wie Duisburgs CDU-Parteichef Thomas Mahlberg in Rahm dabei war, soll dieses Treffen nun in die Wege leiten.

Neben der maroden Verkehrsin­frastruktu­r sei die Digitalisi­erung die größte Herausford­erung, so Wüst. Er lobte das „MyBus“-Konzept der DVG und regte an, dies für das ganze Ruhrgebiet umzusetzen. Junge Leute hätten kein Verständni­s, wenn sie fünf verschiede­ne Apps brauchten, um mit diesem Konzept durchs Ruhrgebiet zu fahren.

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FOTO: CHRIS- TOPH REICHWEIN NRW-Minister Hendrik Wüst machte deutlich, an wie vielen Stellen die Verkehrspo­litik des Landes gerade Duisburg berührt.

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