Quartier an Verweyenstraße soll kommen
Um die Höhe der Neubauten war vor zwei Jahren ein Streit entstanden. Die Bezirksvertretung 5 verwehrte ihre Zustimmung. Die Pläne wurden nachgebessert und sollen jetzt verabschiedet werden.
KAISERSWERTH Eigentlich sollten die Bauarbeiten in diesem Jahr rund um die Verweyenstraße starten. Doch die Aufstellung des dafür benötigten Bebauungsplanes hat sich mehrfach verzögert, da die Politik dafür ihre Zustimmung verwehrte. Am Dienstag befasst sich die Bezirksvertretung 5 erneut mit dem Thema und die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG), die das Gebiet entwickelt, hofft endlich auf grünes Licht. In drei Bau- abschnitten sollen auf dem Areal an der Verweyenstraße insgesamt 194 Wohnungen entstehen. Der Wohnungsmix sieht ein Gemenge aus geförderten, preisgedämpften und freifinanzierten Wohnungen sowie Eigentumswohnungen vor.
Vor zwei Jahren hatten die Bezirksvertretung 5 und der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (APS) dem Vorentwurf des Bebauungsplanes für die Umgestaltung der Wohnsiedlung zugestimmt. Dieser war nach einem aufwendigen Gutachterverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt worden. Als der fertige Bebauungsplan dann in der Bezirksvertretung vorgestellt wurde, kam plötzlich Kritik auf. Der Grund: Die Gebäuderiegel an der Kalkumer Schlossallee, die auch als Lärmschutz dienen werden, waren rund 1,80 Meter höher geworden, als ursprünglich vorgesehen.
Aus statischen Gründen wurden zum Beispiel dickere Decken notwendig und die Gebäude müssen auf aus dem Boden herausragenden Tiefgaragen gebaut werden. Die Garagen dürfen aber nicht so tief verlegt werden, wie anfangs geplant, da sich das Bauland in einer Wasserschutzzone befindet. Die CDU befürchtete etwa, dass mit den so 18,5 Meter hohen Häusern Präzedenzfälle für weitere hohe Häuser in Kaiserswerth geschaffen werden könnten.
Die DWG hat nun die Pläne den Wünschen der Politik angepasst und die Gebäude um ein Stockwerk verringert, sodass diese nun drei Geschosse und ein Staffelgeschoss besitzen. Die Häuser erhielten dafür eine größere Tiefe. Die umfangreichen Neuplanungen haben aber nicht nur Zeit, sondern auch Geld gekostet. „Die Verzögerungen werden eine 120 Quadratmeter große Vier-Zimmer-Eigentumswohnung ca. 30.000 Euro teurer machen und eine vergleichbare Mietwohnung kann bis zu 100 Euro pro Monat teurer werden“, sagt Heiko Leonhard, Vorstandssprecher der DWG. Er be- gründet diese Verteuerung mit den zurzeit sehr stark steigenden Baupreisen, betont aber: „Als Genossenschaft kalkulieren wir umsichtig. Wir arbeiten immer nach dem Grundsatz, nur das zu verlangen, was wir brauchen und nicht das, was wir am Markt bekommen können.“
Stimmen die politischen Gremien den neuen Entwürfen zu, könnten die Arbeiten zum ersten Bauabschnitt für die „Quartiersentwicklung Verweyenstraße“Anfang nächsten Jahres starten. Dafür wurden bereits an der Alte Landstraße die Häuser, die zwischen 1946 und 1966 entstanden, abgerissen. In den dort entstehenden Wohngebäuden sollen vorrangig die noch verbliebenen Bewohner der alten Rheinbahnsiedlung einziehen, damit deren Häuser dann für den zweiten und dritten Bauabschnitt abgerissen werden können. Zurzeit leben noch 59 Parteien in den 112 Wohnungen der Siedlung.
Das gesamte Areal wird sehr grün gestaltet, wobei private Gärten und öffentliche Grünanlagen und Spielplätze vorgesehen sind. Der Name Verweyenstraße bleibt erhalten, denn von der Alte Landstraße bis zur Walburgisstraße ist eine öffentliche Straße durch das neue Wohngebiet geplant. Die Autos der Anwohner sollen aber in Tiefgaragen verschwinden. „Wir haben alleine über 300 Anfragen nach Eigentumswohnungen für den Eigennutz aus dem Stadtbezirk 5. Bei den Mietwohnungen sind es ähnlich viele“, sagt Leonhard. Er hofft, diese Nachfrage bald bedienen zu können.