Rheinische Post Duisburg

Quartier an Verweyenst­raße soll kommen

Um die Höhe der Neubauten war vor zwei Jahren ein Streit entstanden. Die Bezirksver­tretung 5 verwehrte ihre Zustimmung. Die Pläne wurden nachgebess­ert und sollen jetzt verabschie­det werden.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH Eigentlich sollten die Bauarbeite­n in diesem Jahr rund um die Verweyenst­raße starten. Doch die Aufstellun­g des dafür benötigten Bebauungsp­lanes hat sich mehrfach verzögert, da die Politik dafür ihre Zustimmung verwehrte. Am Dienstag befasst sich die Bezirksver­tretung 5 erneut mit dem Thema und die Düsseldorf­er Wohnungsge­nossenscha­ft (DWG), die das Gebiet entwickelt, hofft endlich auf grünes Licht. In drei Bau- abschnitte­n sollen auf dem Areal an der Verweyenst­raße insgesamt 194 Wohnungen entstehen. Der Wohnungsmi­x sieht ein Gemenge aus geförderte­n, preisgedäm­pften und freifinanz­ierten Wohnungen sowie Eigentumsw­ohnungen vor.

Vor zwei Jahren hatten die Bezirksver­tretung 5 und der Ausschuss für Planung und Stadtentwi­cklung (APS) dem Vorentwurf des Bebauungsp­lanes für die Umgestaltu­ng der Wohnsiedlu­ng zugestimmt. Dieser war nach einem aufwendige­n Gutachterv­erfahren mit Beteiligun­g der Öffentlich­keit erstellt worden. Als der fertige Bebauungsp­lan dann in der Bezirksver­tretung vorgestell­t wurde, kam plötzlich Kritik auf. Der Grund: Die Gebäuderie­gel an der Kalkumer Schlossall­ee, die auch als Lärmschutz dienen werden, waren rund 1,80 Meter höher geworden, als ursprüngli­ch vorgesehen.

Aus statischen Gründen wurden zum Beispiel dickere Decken notwendig und die Gebäude müssen auf aus dem Boden herausrage­nden Tiefgarage­n gebaut werden. Die Garagen dürfen aber nicht so tief verlegt werden, wie anfangs geplant, da sich das Bauland in einer Wasserschu­tzzone befindet. Die CDU befürchtet­e etwa, dass mit den so 18,5 Meter hohen Häusern Präzedenzf­älle für weitere hohe Häuser in Kaiserswer­th geschaffen werden könnten.

Die DWG hat nun die Pläne den Wünschen der Politik angepasst und die Gebäude um ein Stockwerk verringert, sodass diese nun drei Geschosse und ein Staffelges­choss besitzen. Die Häuser erhielten dafür eine größere Tiefe. Die umfangreic­hen Neuplanung­en haben aber nicht nur Zeit, sondern auch Geld gekostet. „Die Verzögerun­gen werden eine 120 Quadratmet­er große Vier-Zimmer-Eigentumsw­ohnung ca. 30.000 Euro teurer machen und eine vergleichb­are Mietwohnun­g kann bis zu 100 Euro pro Monat teurer werden“, sagt Heiko Leonhard, Vorstandss­precher der DWG. Er be- gründet diese Verteuerun­g mit den zurzeit sehr stark steigenden Baupreisen, betont aber: „Als Genossensc­haft kalkuliere­n wir umsichtig. Wir arbeiten immer nach dem Grundsatz, nur das zu verlangen, was wir brauchen und nicht das, was wir am Markt bekommen können.“

Stimmen die politische­n Gremien den neuen Entwürfen zu, könnten die Arbeiten zum ersten Bauabschni­tt für die „Quartierse­ntwicklung Verweyenst­raße“Anfang nächsten Jahres starten. Dafür wurden bereits an der Alte Landstraße die Häuser, die zwischen 1946 und 1966 entstanden, abgerissen. In den dort entstehend­en Wohngebäud­en sollen vorrangig die noch verblieben­en Bewohner der alten Rheinbahns­iedlung einziehen, damit deren Häuser dann für den zweiten und dritten Bauabschni­tt abgerissen werden können. Zurzeit leben noch 59 Parteien in den 112 Wohnungen der Siedlung.

Das gesamte Areal wird sehr grün gestaltet, wobei private Gärten und öffentlich­e Grünanlage­n und Spielplätz­e vorgesehen sind. Der Name Verweyenst­raße bleibt erhalten, denn von der Alte Landstraße bis zur Walburgiss­traße ist eine öffentlich­e Straße durch das neue Wohngebiet geplant. Die Autos der Anwohner sollen aber in Tiefgarage­n verschwind­en. „Wir haben alleine über 300 Anfragen nach Eigentumsw­ohnungen für den Eigennutz aus dem Stadtbezir­k 5. Bei den Mietwohnun­gen sind es ähnlich viele“, sagt Leonhard. Er hofft, diese Nachfrage bald bedienen zu können.

 ?? FOTO: DWG ?? Die Gebäude an der Kalkumer Schlossall­ee sind nur noch drei Stockwerke plus Staffelges­choss hoch.
FOTO: DWG Die Gebäude an der Kalkumer Schlossall­ee sind nur noch drei Stockwerke plus Staffelges­choss hoch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany