SPD-Chef Yetim greift Bürgermeister Fleischhauer frontal an
MOERS (aflo) Gleich zu Beginn seines Berichtes ging der Ortsvorsitzende Ibrahim Yetim im „Haus Engeln“auf die aktuelle Situation der Stadtpolitik ein. Dabei lobte er die Arbeit des Stadtverbandes. Zusammen mit der bsiherigen Fraktionsvorsitzenden Carmen Weist und ihrem Nachfolger Attila Cigoklu treibe die SPD im Bündnis mit den „Grafschaftern“und den Grünen ihre Ideen nach vorn, gebe den Partnern aber ausreichend Raum.
Als positive Beispiele nannte er die Positionierung von Hans-Gerd Rötters bei der Enni und den mo- bilen Bürgerservice. Zugleich übte Yetim harsche Kritik an CDU-Bürgermeister Fleischhauer. „Der Bürgermeister schläft nicht nur, er liegt im Koma.“Yetim nannte als Beispiele die Umsetzung einer Bergmannsampel, „die in anderen Kommunen 14 Tage dauert, hier sechs Monate“, den Wohnungsbau oder die fehlende Ansiedlung von Unternehmen. „Sehr geärgert“habe er sich beim Thema „Finanzamt“, wo die Stadt eigentlich die Landesregierung treiben müsse. Erst auf Druck des Bündnisses sei ein hochrangiger NRW-Beamter dazu nach Moers gekommen, werde die Stadt an der Ausschreibung beteiligt. Außerdem habe die SPD im Rat eine Resolution eingebracht, um die Zwar-Netzwerke („Zwischen Arbeit und Ruhestand“) zu erhalten, die das Land abschaffen will. „Ich bin gespannt, ob andere Parteien da mitmachen.“Bei den Vorstandswahlen warb Yetim erfolgreich für eine Satzungsänderung, um eine Doppelspitze im Ortsverband zu installieren - ein Modellprojekt, dass die SPD-Parteispitze für die unteren Ebenen ins Leben gerufen hat. Künftig stehen Yetim und seine bisherige Stellver- treterin Martina Barwitzki-Graeber an der Spitze des Ortsverbandes. Stellvertretender Vorsitzender bleibt Hajo Schneider, Schrift-führer ist Andre Jürss, Kassierer Roland Rösch. Außerdem wurden vierzehn Beisitzer und die Delegierten für die Stadtverbandsversammlung gewählt. Die Europa-Kandidatin der SPD im Kreis, Wesel, Marion Nasskau, warb bei den Delegierten anschließend für Europa und rief sie angesichts des Brexits und des Kampfes der Populisten gegen Europa zu einem engagierten und aktiven Wahlkampf auf.