Rheinische Post Duisburg

Banaszak bittet SPD-Abgeordnet­e um Hilfe

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(RP) Felix Banaszak, NRW-Landeschef der Grünen, hat sich in einem Brief an die Duisburger SPD-Bundestags­abgeordnet­en gewandt. Es geht um das sogenannte „Geordneter-Rückkehr-Gesetz“. Wir veröffentl­ichen den Brief in gekürzter Form.

„Sehr geehrte Frau Bas, sehr geehrter Herr Özdemir [...], am Mittwoch hat das Bundeskabi­nett auf Betreiben von Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) das sogenannte „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“verabschie­det. Dieses Gesetz ist der vorläufige traurige Höhepunkt einer Serie von Gesetzesve­rschärfung­en in der Asylpoliti­k. Minister Seehofer verfolgt meines Erachtens vor allem das Ziel der Abschrecku­ng um jeden Preis. Es befremdet mich, dass die SPD-Minister diesem Regelwerk ihre Zustimmung gegeben haben. Deshalb appelliere ich nun an Sie als Mitglieder des Bundestags, dieses Gesetz im Bundestag aufzuhalte­n und im Zweifel dagegen zu stimmen. Das als „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“sprachlich verklärte Anti-Integratio­ns-Gesetz verhindert etwas, das uns über Parteigren­zen hinweg immer wichtig war – gerade in einer Stadt wie Duisburg, die stark migrantisc­h geprägt ist: Integratio­n und gesellscha­ftliche Teilhabe. [...]. Wenn künftig Menschen, die seit Jahren in unserer Stadt wohnen, hier leben, arbeiten und Kinder erziehen mit einer „Duldung light“die Chance genommen wird, einen legalen Status zu erreichen, dann kann das nur zu Frustratio­n und Abschottun­g führen. [...]

Dieses Gesetz würde die erfolgreic­he Arbeit der Duisburger Initiative­n, die sich für Integratio­n und Teilhabe am gesellscha­ftlichem Leben und Arbeitsmar­kt einsetzen, [...] konterkari­eren. Bei allem, was uns in Sachausein­deranderse­tzungen trennen mag, habe ich Sie immer als Partner im Kampf gegen die [...] billige Symbolpoli­tik auf dem Rücken von Geflüchtet­en erlebt. Ich appelliere an Sie, in der parlamenta­rischen Befassung [...] im Zweifel mit „Nein“zu stimmen.“

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