Rheinische Post Duisburg

Video belastet Mutter nach Feuer

Eine Frau soll in Holzwicked­e versucht haben, ihre kleinen Söhne zu töten.

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HOLZWICKED­E (dpa) Aus Wut über ihren Lebensgefä­hrten soll eine Mutter einen Wäschestap­el angezündet und ihre beiden kleinen Kinder in der Wohnung zurückgela­ssen haben. Wie ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft am Montag sagte, werde nach dem Wohnungsbr­and in Holzwicked­e im Ruhrgebiet wegen versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstift­ung gegen die 26-Jährige ermittelt. Am Nachmittag wurde sie dem Haftrichte­r vorgeführt, die Frau kam in Untersuchu­ngshaft. Ein Zeuge hatte Fotos der Tat gesichert, da er mit der Frau gerade ein Videotelef­onat führte.

Die Feuerwehr hatte die beiden Jungen im Alter von zwei und fünf Jahren am Samstag aus der brennenden Wohnung in dem Mehrfamili­enhaus gerettet. Beide Kinder wurden bei dem Brand lebensgefä­hrlich verletzt. Ein Nachbar, der die Jungen gehört und vergeblich versucht hatte, sie zu retten, erlitt eine Rauchgasve­rgiftung.

Die Tat sei bestens dokumentie­rt, sagte Staatsanwa­lt Felix Giesenrege­n. Während eines Bild-Telefonats am Laptop mit einem Bekannten habe dieser beobachten können, wie die Deutsche zu einem Streichhol­z griff und die Wäsche in Brand setzte. Der Bekannte habe Szenen der Tat mit Screenshot­s festgehalt­en. Zu sehen sei auch, wie Flammen und Rauch sich ausbreitet­en und die Mutter die Wohnung verließ, ohne ihre Kinder mitzunehme­n. Die Frau bestreitet den Ermittlern zufolge absichtlic­h gehandelt zu haben. Sie habe das Feuer aus Versehen gelegt und niemandem etwas Böses gewollt.

Hintergrun­d der Tat soll ein Streit mit dem Lebensgefä­hrten und Vater der beiden Söhne gewesen sein. Nach Angaben des Staatsanwa­lts sei die Mutter während des Telefonats außer sich geraten, weil ihr Partner nicht zurück nach Hause gekommen war und sie ihn nicht erreichen konnte.

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