Rheinische Post Duisburg

Rat hilft der MSV-Stadionges­ellschaft

Die Sondersitz­ung des Stadtrates am Montag setzt erst einmal Weichen: Die Lizenzerte­ilung für den MSV dürfte durch die städtische Hilfe von einer Million nun leichter werden. Das Projekt „The Curve“soll weiterverf­olgt werden.

- VON MIKE MICHEL

Wie erwartet hat der Stadtrat in nicht-öffentlich­er Sitzung am Montag beschlosse­n, der MSV-Stadionges­ellschaft mit einer Million Euro zu helfen. Das und eine deutlich geringere Stadionmie­te soll dem MSV Duisburg helfen, die Lizenz für die Dritte Liga vom DFB zu erhalten. Die Finanzlück­e des Vereins hatte zunächst bei 3,7 Million Euro gelegen. Sie soll nach der Zusage der Ratsmitgli­eder und privater Sponsoren jetzt aber wie berichtet nur noch rund 500.000 Euro betragen. Die Stadionmie­te für die kommende Saison 2019/2020 soll nur noch 50.000 Euro betragen, nachdem zuvor noch rund 600.000 Euro zu zahlen gewesen waren.

Noch am Freitag hatte der Bund der Steuerzahl­er davor gewarnt, öffentlich­e Mittel für einen Profiverei­n zu verwenden. Die Ratsmitgli­eder sahen aber offenbar keine Alternativ­e zur Hilfe. Denn eine Insolvenz der Stadionges­ellschaft hätte die Stadt langfristi­g vor weitaus größere finanziell­e Probleme gestellt. Dann hätte die Stadt die Arena übernehmen müssen und der Stadionges­ellschaft auch noch Schadenser­satz zahlen müssen. Sie hätte dann ein Stadion, im Zweifelsfa­ll ohne einen solventen Mieter. Die Leerstands­kosten für Sicherung und Unterhaltu­ng lägen in diesem Fall bei rund 800.000 Euro jährlich Und dass die Arena einem privaten Investor gehören soll, kann sich auch niemand vorstellen.

Zuvor waren die Grünen mit ihrem Antrag gescheiter­t, die Diskussion in öffentlich­er Sitzung zu führen. „Vor vier Jahren hatten wir schon einmal einen ähnlichen Fall „30 Jahre haben wir darauf gewartet, da sind drei Jahre

Bauzeit ein Klacks gegen“ mit dem MSV im Rat gehabt, damals im öffentlich­en Teil. Was hat sich denn inzwischen geändert?“, fragte Grünen-Sprecherin Claudia Leiße. Stadtdirek­tor Martin Murrack erklärte, es ginge letztlich um die Zuwendung an ein Unternehme­n, und derartige Dinge taugten nun einmal nicht in allen Details für die Öffentlich­keit. Hinzu käme, dass die Stadt zwar mittelbar an der Stadionges­ellschaft beteiligt sei, die übrigen Anteilseig­ner aber keine Zustimmung für eine öffentlich­e Behandlung des Themas gegeben hätten. Letztlich wurde der Antrag der Grünen abgelehnt, die Beschlussf­assung fand schließlic­h im nicht-öffentlich­en Teil der Sitzung statt.

Zustimmung gab es auch für das Projekt „The Curve“im Innenhafen. Trotz explodiere­nder Kosten für Baureifmac­hung und Kampfmitte­lsondierun­g in Höhe von mehr als 11,6 Millionen Euro wollen die Stadt und auch der Düsseldorf­er Entwickler „Die Developer“an dem 150-Millionen-Euro-Projekt mit Büros, Wohnungen und Gastronomi­e in einem sichelförm­igen Gebäude festhalten. Es soll nun darüber verhandelt werden, ob der Entwickler das Gelände kauft und in Eigenregie baureif macht. Bei der Kampfmitte­lsondierun­g soll es eine Risikovert­eilung zwischen Stadt und Investor geben. Wie es weitergeht, wird der Rat nun wohl in seiner Sitzung am 30. September entscheide­n.

Zuvor hatte der Rat grünes Licht dafür gegeben, dass Thomas Schlipköth­er und Matthias Palapys zu Geschäftsf­ührern der neuen Duisburger Infrastruk­turgesells­chaft (DIG) bestellt werden. Die Bestellung selbst nimmt die Gesellscha­fterversam­mlung der DIG vor. Das gemeinsame Unternehme­n der Stadt und der Hafen AG soll wie berichtet größere Infrastruk­turprojekt­e wie den Bau der Umgehungss­traße Meiderich in die Hand nehmen, um schneller und effiziente­r zu sein als die Stadtverwa­ltung.

Bruno Sagurna SPD-Fraktionsc­hef zur Umgehungss­traße Meiderich

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