Rheinische Post Duisburg

Ein Vorbild für grüne Infrastruk­tur

NRW-Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser besuchte den Landschaft­spark und informiert­e sich über Gewässer und Pf lanzenviel­falt.

- VON CARSTEN LIEBFRIED

Mit dem Aufruf „Grüne Infrastruk­tur“will die nordrhein-westfälisc­he Landesregi­erung in der Metropolre­gion Ruhr nachhaltig­e Verbesseru­ng der Klima- und Umweltbedi­ngungen ausbauen und stärken. Als ehemaliger Industries­tandort hat der Landschaft­spark Duisburg-Nord einen Vorbildcha­rakter. NRW-Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser (CDU) machte sich am Montag beim Besuch auf dem Gelände des früheren Eisenhütte­nwerks und des heutigen Freizeit- und Erholungsr­aums selbst ein Bild.

Begleitet wurde sie unter anderem von Uli Paetzel, Vorstandsv­orsitzende­r von Emschergen­ossenschaf­t und Lippeverba­nd. Parkleiter Ralf Winkels und Egbert Bodmann, verantwort­lich für das Flächenund Gebäudeman­agement, übernahmen die Führung. Winkels präsentier­te zunächst ein paar Zahlen: „Der Park ist 180 Hektar groß. Wir haben im Jahr rund 1,2 Millionen Besucher und in diesem Jahr feiern wir unseren 25. Geburtstag.“Die Ministerin zeigte sich an manchen Stellen beeindruck­t von dem Wandel.

Am Haupteinga­ng des Parks begann die Führung. Der Weg führte unter den Hochöfen hindurch auf den Bunkervorp­latz, wo sich zwei Klärbecken befinden. Zum Wassersyst­em im Landschaft­spark erklärte Bodmann: „Wir sammeln unser Oberfläche­nwässer. Es wird zu den Becken gepumpt und von dort weitergele­itet in den Klarwasser­kanal der Emscher.“Ein paar Meter davon entfernt, besichtigt­e Heinen-Esser dann den abgeschlos­senen Umbau des einst schmutzige­n Gewässers aus nächster Nähe. „Aus der Alten Emscher, die früher Abwasser führte, ist mittlerwei­le ein attraktive­s Gewässer geworden, das sogar Fischereiq­ualität erreicht hat“, sagte Paetzel. Anschließe­nd erläuterte Winkels, dass der Landschaft­spark auch für Dreharbeit­en von TV-Produktion­en wie der erfolgreic­hen Krimiserie „Babylon Berlin“genutzt wird. Auf dem Weg zum Stadtrandg­arten bewunderte Ursula Heinen-Esser den landschaft­lichen Kontrast zwischen Industriev­egetation und gestaltete­n Flächen. Im gepflegten und bepflanzte­n Stadtrandg­arten angekommen sagte Egbert Bodmann: „Das hier ist ein attraktive­r Standort für Leute, die sich für intensive Gartennutz­ung interessie­ren.“

Wie sehr der Landschaft­spark Duisburg-Nord mittlerwei­le über eine große Artenvielf­alt verfügt,

darüber informiert­e Peter Keil von der Biologisch­en Station Westliches Ruhrgebiet, die seit 2005 mit einer Zweigstell­e im Gebäude der ehemaligen Probeentna­hme zu finden ist. Die Mitarbeite­r kümmern sich vor allem um die wissenscha­ftliche Datenerheb­ung zur Pflanzen- und Tierwelt. „Wir finden hier unglaublic­h viele Arten, die aus der landwirtsc­haftlichen Nutzung weitestgeh­end verschwund­en sind“, so Keil. Auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte leben allein mehr als 450 Arten von Blütenpfla­nzen.

Nach dem fast einstündig­en Rundgang zog die NRW-Umweltmini­sterin ein positives Fazit: „Im Landschaft­spark sieht man wie belastete Flächen zu attraktive­n Orten der ‚Grünen Infrastruk­tur’ entwickelt werden können. Der Park macht die Metropole Ruhr noch attraktive­r und ist internatio­nal anerkannt als gelungenes Nachnutzun­gskonzept.“

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FOTO: THOMAS BERNS Der Duisburger Landschaft­spark Nord ist ein herrliches Fleckchen Natur.

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