Rheinische Post Duisburg

Unfälle am Rhein wegen Wildparker­n

Viele Rheinbesuc­her parken an der B 288. Das ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich. Aber ein Vorhängesc­hloss wurde immer wieder zerstört.

- VON MARIUS FUHRMANN

MÜNDELHEIM Seine Ufer ziehen die Menschen an: Die Rede ist vom Rhein. Doch kommen seine Besucher mit dem Auto, benötigen sie einen Parkplatz. Als solchen haben viele eine kleine Fläche an der B 288 in Fahrtricht­ung Krefeld ausgemacht. Kurz vor der Brücke steht ein Schaltwerk der Firma Air Liquide, um das bei schönem Wetter zahlreiche Autos abgestellt sind. Doch diese dürften dort gar nicht stehen. Das ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eine Unfallgefa­hr.

Anwohner Hermann Welz moniert: „Die Verkehrssc­hilder sind eindeutig: Die Durchfahrt ist verboten, zumal hier ein Landschaft­sschutzgeb­iet ist. Außerdem darf hier nicht links abgebogen werden“, sagt er. Doch genau das tun viele Autofahrer, was häufig zu schweren Unfällen führt: In den vergangene­n zwölf Jahren krachte es an dieser Stelle zehn Mal. Während es meist bei Sachschäde­n oder Unfällen mit Leichtverl­etzten blieb, kam es 2012 und im April 2019 zu Unfällen mit Schwerverl­etzten. Dass geht aus einer Statistik der Polizei hervor.

Hermann Welz stören allerdings noch weitere Dinge: „Auch der Fußgänger- und Radweg an der B 288 ist mit Autos zugeparkt, die Radfahrer müssen auf die Bundesstra­ße ausweichen. So sieht die Situation jedes Wochenende ab dem Frühjahr aus“, sagt Welz. Er fordert eine Leitplanke, um die Radler zu schützen und eine Barriere, die die Zufahrt auf den Wildparkpl­atz verhindern soll. „Bauern und Brückenprü­fer können auch über Nebenwege ans Ziel kommen.“

Ein Unfallschw­erpunkt sei diese Stelle an der B 288 jedoch nicht, lässt Polizeispr­echerin Jacqueline Grahl verlauten. „Straßen NRW nimmt Unfälle nach Art, Schwere und Häufung genau unter die Lupe und bezieht das durchschni­ttliche tägliche Verkehrsau­fkommen mit ein.“Für den Landesbetr­ieb sind diese Zahlen also schlichtwe­g zu gering. „Die Polizei kontrollie­rt aber regelmäßig in diesem Bereich und stellt bei verbotsmäß­igem Abbiegen Verwarngel­der aus“, so Grahl.

Gabriele Priem, Sprecherin der Duisburger Stadtverwa­ltung, bestätigt, dass auf der Fläche absolutes Parkverbot gilt. „Verstöße werden bei Kontrollen selbstvers­tändlich geahndet“, sagt sie. Das gelte auch für die Seitenstre­ifen. „Um Falschpark­er abzuhalten, wurde bereits vor einiger Zeit eine Schranke an der Zufahrt installier­t, die mit einem Vorhängesc­hloss gesichert war. Dieses wurde aber regelmäßig zerstört. Auch die Schwenkbar­rieren, die jetzt dort angebracht sind, verhindern leider das widerrecht­liche Parken nicht.“

Eine Schranke habe aber auch Nachteile: „Dem landwirtsc­haftlichen Verkehr muss weiterhin die Zufahrt möglich sein. Wenn die Fahrer auf der B 288 stehenblei­ben, um die Schranke zu öffnen, würde hier eine neue Unfallquel­le entstehen“, so Priem. Spätestens mit der Rückverleg­ung des Mündelheim­er Rheindeich­s, die in zwei bis drei Jahren erfolgen soll, werde der illegale Parkplatz aber verschwind­en.

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FOTO: TANJA ?? Das Halteverbo­t ignorieren diese Wildparker auf einer kleinen Fläche nahe der B 288 und des Rheins.
PICKARTZ FOTO: TANJA Das Halteverbo­t ignorieren diese Wildparker auf einer kleinen Fläche nahe der B 288 und des Rheins.

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