Rheinische Post Duisburg

Was die Stadt Duisburg für den Klimaschut­z tun will

Dafür gibt es das Konzept „Duisburg nachhaltig“. DVG und Stadtwerke unternehme­n ebenfalls viel in Sachen Umweltschu­tz.

- VON JAN LUHRENBERG

Die Stadt Duisburg hat ehrgeizige Ziele, wenn es um den Klimaschut­z geht. Im November 2017 machte der Rat den Weg für das Klimaschut­zkonzept „Duisburg nachhaltig“frei. Das knapp 250 Seiten lange Dokument ist vom Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) in knapp zweieinhal­b Jahren Arbeit entwickelt worden. Das Konzept legt den Fokus darauf, wie Wirtschaft, Logistik und Wissenscha­ft kooperativ den Klimaschut­z voranbring­en können. Es umfasst mehrere Handlungsf­elder, zum Beispiel Industrie, Verkehr und Logistik, klimagerec­hte Stadtentwi­cklung, Energieein­sparung, Steigerung der Energieeff­izienz von Gebäuden sowie die Energie- und Wärmeverso­rgung. Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem die Förderung von E-Mobilität, der Ausbau der Haupt- und Nebenroute­n für Fahrradfah­rer, um klimagerec­hte Mobilität in der Stadt attraktive­r zu machen sowie die Schaffung eines breiten und nachhaltig­en Netzes von öffentlich­en Verkehrsmi­tteln mit Schnittste­llen zu weiteren Alternativ­en für den Stadtverke­hr wie Leihradsys­teme oder Car-Sharing-Modelle.

Auch städtische Unternehme­n sind längst auf den Zug aufgesprun­gen. Die Duisburger Verkehrsge­sellschaft (DVG) leistet mit dem Streckenne­tz bereits einen Beitrag für den Klimaschut­z, da weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind und so die Umwelt geschont wird. Zusätzlich plant die DVG eine Buslinie komplett auf Elektrobus­se umzustelle­n, um Schadstoff­emissionen und Lärm in der Stadt zu reduzieren. „Die DVG favorisier­t die Linie 934, die vom Betriebsho­f Unkelstein über den Innenhafen, die Innenstadt, den Hauptbahnh­of, den Sportpark und die Sechs-Seen-Platte bis nach Großenbaum führt“, sagt Pressespre­cher Thomas Kehler. Mit der Umrüstung der Linie könnten nach Angaben der DVG rund 1000 Tonnen CO2 im Jahr gespart werden. Zudem verfügen alle Diesel-Fahrzeuge der DVG-Fahrzeugfl­otte über eine grüne Plakette und einen Partikelfi­lter, der die Emissionen reduziert. Seit Anfang 2018 wird die Verkehrsge­sellschaft auch mit umweltfreu­ndlichem Strom aus Wasserkraf­t versorgt. Mit dem Strom aus erneuerbar­en Energien werden unter anderem die 63 Bahnen der DVG angetriebe­n. Jedes Jahr werden so mehr als 17.000 Tonnen pro Jahr gespart.

Die Stadtwerke betreiben mehrere Anlagen, mit denen erneuerbar­e Energie erzeugt wird. Dazu gehören unter anderem eine Windkrafta­nlage in Grevenbroi­ch und eine Photovolta­ik-Anlage auf Logport. Zudem speisen die Stadtwerke fernwärme aus Klärgas von Dinslaken über eine 1500 Meter lange Leitung zur Niederrhei­n-Therme.

Nach der Schließung des Steinkohle­kraftwerks in Hochfeld im März 2018 legen die Stadtwerke den Fokus deutlich auf ein breites Fernwärmen­etz. Durch ein solches Netz „werden fossile Brennstoff­e eingespart und der Ausstoß von Schadstoff­en verringert“, so Kehler. Bereits ein Drittel der Duisburger Bevölkerun­g (rund 70.000 Haushalte) werden bereits mit Fernwärme versorgt. Auch im Bereich Elektrik rüsten die Stadtwerke um. 12.000 Straßenlat­ernen werden auf LED-Technik umgestellt. „Mit den neuen Leuchten spart die Stadt circa 3,4 Millionen Kilowattst­unden Strom pro Jahr, das bedeutet etwa 1800 Tonnen weniger klimaschäd­liches Kohlendiox­id und eine Einsparung von rund 450.000 Euro Energiekos­ten für den städtische­n Haushalt pro Jahr“, so Kehler.

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