DVG zählt mehr Übergriffe auf Mitarbeiter
Beleidigungen, Bedrohungen, Türaufrisse während der Fahrt: Der Ton ist rauer geworden.
(sat) Die Angriffe auf Mitarbeiter der DVG sind im vergangenen Jahr gestiegen: 37 körperliche Übergriffe auf Ticketkontrolleure (2017: 26), 140 Vorfälle wie Beleidigungen und 81 Übergriffe auf Bus,- und Bahnfahrer (2018: 80) zeigen, dass „der Ton insgesamt rauer geworden ist“, erklärt Kathrin Nass, Pressesprecherin der DVG. Zumeist reisen die Randalierer und renitenten Schwarzfahrer während der Fahrt Türen auf, beleidigen, bedrohen, und manchmal schlagen oder treten sie zu. In Duisburg, aber auch in anderen NRW-Regionen. Und das seit Jahren.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zählte im vergangenen Jahr 3848 Ereignisse, fünf Jahre zuvor waren es 771. Meist ging es um Beleidigungen (3287) und Bedrohungen (383). Die Landesregierung spricht von einer „stark überproportionalen“Zunahme, die auch nicht damit zu erklären sei, dass in den vergangenen Jahren mehr Zugbegleiter eingesetzt wurden.
Die DVG setzt mittlerweile rund um die Uhr Sicherheitsteams ein, die im Stadtgebiet unterwegs sind, und Servicekräfte überwiegend an den U-Bahnhöfen. Zudem soll „die Zusammenarbeit mit der Polizei intensiviert werden“, so Naß. Viel häufiger als zu Gewaltausbrüchen komme es zu Vorfällen, wie „Türaufrisse oder dem Ziehen der Notbremse. Abgesehen von der Sachbeschädigung und dem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, „sind beide Vergehen für alle Fahrgäste wegen des abrupten Bremsvorgangs gefährlich“, sagt die DVG-Sprecherin. Seit 2016 habe die DVG aus solchen Gründen 636 Strafanzeigen gestellt.
Um brenzlige Situationen im besten Fall entschärfen zu können, ehe sie eskalieren, bekommen die DVG-Mitarbeiter seit einigen Jahren Deeskalationsschulungen. Und: „Die DVG geht konsequent gegen Gefährdungen aller Art vor“, sagt Kathrin Naß. Hilfreich ist dabei das Bildmaterial der Videoüberwachung. Über 330 Kameras sind an U-Bahn-Stationen und vielen oberirdischen Haltestellen angebracht. Hinzu kommen Kameras in den Bussen und Bahnen. „Die Aufnahmen dienen ausschließlich dem Zweck der Beweissicherung im Fall von Gewalt, Zerstörung oder Beschädigung von Fahrzeugeinrichtungen und Diebstahl“, betont Naß. Eine Auswertung erfolge ausschließlich im Ereignisfall.