Rehaklinik wird aufgelöst
Allein die isolierte Lage im Wald der Rehaeinrichtung „Maria in der Drucht“ist nicht mehr zeitgemäß. 40 Bewohner beenden noch ihren Klinikaufenthalt.
RAHM Die Reha-Einrichtung der Caritas für psychisch behinderte Jugendliche, „Maria in der Drucht“, wird aufgelöst. Die Klinik im Wald südlich des Entenfangs hinkt ihrer Zeit hinterher, wie eine Sprecherin der Caritas erklärt. „Die Inklusionsdebatte ist auch an uns nicht spurlos vorüber gegangen“, heißt es seitens der Verantwortlichen, „unsere Betreuungsform vor Ort ist einfach nicht mehr die, die heute gewünscht wird.“Gemeint ist die Isolation im Wald, fernab jeder Infrastruktur. Gewünscht sei heutzutage vor allem eine Betreuung „im Sozialraum“, also in der Stadt mit all ihren Facetten und Tücken.
„Da kann man zum Beispiel an alltägliche Dinge denken, wie der öffentliche Nahverkehr, in dem die Jugendlichen auch zurecht kommen sollen“, erklärt die Sprecherin. Das Stichwort ist „Verselbstständigung“, die Klienten der Einrichtung sollen lernen, im Alltag so gut und selbstständig wie möglich zurechtzukommen, die Möglichkeiten dazu gibt es in der Drucht, die übrigens noch knapp in Duisburg kurz vor Ratingen-Lintorf liegt, nicht.
Allerdings, so erklärt die Sprecherin der Caritas, sei es nicht ganz richtig, von einer Auflösung der Einrichtung zu sprechen. Das Angebot werde zwar dezentralisiert, bleibe aber mit allen seinen Betreuungsplätzen vorhanden. Zirka 40 Bewohner hat „Maria in der Drucht“momentan, diese Bewohner werden ihren Klinikaufenthalt alle noch am alten Standort beenden. „Erst wenn der Letzte seine Behandlung abgeschlossen hat, wird das Vorhaben umgesetzt“, verspricht die Caritas-Mitarbeiterin. Bis die ersten Veränderungen anstehen, werden also noch zwei bis drei Jahre ins Land gehen.
Die Zukunft der Rehaklinik wird intern gerade geplant. Auf jeden Fall soll es kleinere Wohngruppen anstelle eines Zentrums geben, und die auch nicht zwangsläufig nur im Stadtsüden. „Wir können uns durchaus vorstellen, uns auch in anderen Duisburger Stadtteilen niederzulassen“, so die Caritas. Wo genau die rund 40 Jugendlichen Dann betreut werden, steht aber noch nicht fest. Man suche zwar schon und habe auch schon eine Immobilie ins Auge gefasst, wirklich gut sei die Situation aber nicht. „Wir haben ja auch einige Vorschriften zu erfüllen, unser Raumbedarf ist dementsprechend hoch“, erläutert die Caritas-Sprecherin die Probleme bei der Suche. Deshalb denke der Verein auch über einen Neubau nach, „ganz nach unseren Bedürfnissen.“
Die alten Gebäude, die malerisch mitten im Wald liegen, werden aber weder abgerissen noch ungenutzt bleiben. „Die Caritas ist der Eigentümer der Einrichtung, irgendwie werden die Gebäude weitergenutzt werden“, erklärt die Sprecherin. Wie genau diese Nutzung in Zukunft dort aussehen wird, darüber könne zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine Aussage getroffen werden.