„Schönheit, Vielfalt und Respekt“
Im Kuhlenwall-Karree der Sparkasse gab es jetzt die elfte Ausgabe der „Creative Stage Ruhr“.
Sie sei eine Erfolgsgeschichte, die „Creative Stage Ruhr“, die Bühne für die Kreativwirtschaft in der Metropole Ruhr, sagte Projektmanagerin Susanne Kirches von der Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) im AV Concept Store im Kuhlenwall-Karree der Sparkasse. Dort nämlich fand die 11. Ausgabe vom „Pitch für die Kreativwirtschaft“statt, wie diese vom GfW-Geschäftsführer Ralf Meurer offenbar branchenüblich in Neudeutsch genannt wird.
Auch der jetzige Veranstaltungsort, der AV Concept Store, ist ein Betriebsteil der WfbM. Von daher war es nicht verwunderlich, dass das WfbM-Modelabel „Esthétique“als Beitrag auf der jetzigen Veranstaltung vertreten war. Überraschend dagegen war nach der Intensität des Publikumsbeifalls zu urteilen, dass sich die Vorführung von Teilen der 2019er Kollektion mit dem Auftritt der Models zum Höhepunkt aller an diesem Abend gezeigten Präsentationen entwickelte.
„Schönheit, Vielfalt und Respekt“, dafür stehe „Esthétique“, erklärte Stefanie Zabsky vom Label. „Wir machen Menschen mit Behinderung zu Models und Designer – das ist unsere Mission.“Inzwischen ist die sympathische Marke sogar mit dem „German Design Award“ausgezeichnet worden. Warum das so ist, davon konnten sich die Stage-Besucher durch den gezeigten kleinen Werbeclip und die Mini-Modenschau überzeugen – und das alles in nur acht Minuten!
Denn diese Zeitvorgabe war und ist von jeher das heimliche Markenzeichen der Veranstaltungsreihe. An diesen acht Minuten mussten sich natürlich auch die anderen Teilnehmer bei ihren überwiegend multimedial präsentierten Konzepten halten. Die weiteren acht Beiträge stammten sodann aus den kulturund kreativwirtschaftlichen Teilbereichen Werbung, Design und Software sowie Kunst und Architektur.
Mit den Firmen „Immobilien Henkel“und dem „Architekturbüro Jaeger“waren zwei unterschiedlich arbeitende Architekten am Start: Sie, Susanne Henkel aus Duisburg, ist studierte Architektin mit jahrelanger Innenarchitektur-Erfahrung. Darüber hinaus ist sie Gutachterin für die Grundstücks- und Immobilienbewertung und seit 15 Jahren ein Vollprofi in der Vermarktung von Immobilien aller Art. Zusammen mit ihrem Mann, dem Architekturfotografen Oliver Edelbruch, bilden sie ein „Dreamteam“mit einzigartiger Kompetenzbündelung für den Immobilienmarkt.
Otfried Jaeger aus Wesel dagegen bedient sich des Mediums der 3D-Visualisierung zur Kommunikation seiner Architekturvisionen. Als gelungenes Beispiel präsentierte er unter dem Motto „Eine Stadt entdeckt ihre Mitte“seine Idee vom Domviertel seiner Heimatstadt. 2017 konnte er einen ersten Abschnitt seiner Planung aus 2007 realisieren: Ein imposantes Wohngeschäftshaus mit „Extrablatt“-Café.
„Anders arbeiten“lautete 2017 dagegen die Devise von Sarah von Wyl als gelernte Grafikdesignerin und kehrte nach einer aufregenden Weltreise in ihre Heimatstadt Duisburg zurück. Dort mietete sie dann ein leerstehendes Ladenlokal (einen ehemaliges Märklin-Geschäft) auf der Gneisenaustraße in Neudorf an und wandelte diesen in eine kreative Bürogemeinschaft. Fertig war das Projekt und die Heimat der „Roommates“. Unter diesem Namen arbeiten nun fünf Kreative aus unterschiedlichen Bereichen unter einem Dach: eine Grafikdesignerin, eine Eventplanerin, eine Modemacherin, ein Verleger und ein IT-Consultant.
„Sehen. Sprechen. Machen“– dieser Gedanke der „Creative Stage Ruhr“ist wieder einmal aufgegangen, auch wenn die Teilnehmerbeiträge und die Anzahl der Besucher diesmal etwas geringer ausfielen.