Rheinische Post Duisburg

Farbenfroh­e Nachhaltig­keit

Ausstellun­g und Podiumsdis­kussion mit Ute-Henriette Ohoven, Leon Löwentraut und Martin Murrack in der Liebfrauen­kirche.

- VON THOMAS BREMSER

Es war ein interessan­ter Mittwochab­end in der Kulturkirc­he Liebfrauen. Es ging um das anscheinen­d spröde Thema Nachhaltig­keit – das sich aber als gar nicht spröde erwies.

Duisburg 2030 – Stadt der Nachhaltig­keit? Die Liebfrauen­kirche in der Smart City Duisburg wurde Schauplatz eines von der UNO initiierte­n Unterfange­ns. Nicht die zwölf Kreuzwege Jesu standen im Mittelpunk­t der Podiumsdis­kussion zur Kampagne „#Art 4 Global Goals“im Vorraum von Liebfrauen, sondern 17 allzu weltliche Ziele der UNO. „…Für die nachhaltig­e Entwicklun­g, auch Global Goals genannt, die bis 2030 erreicht werden sollen…“

Make love not War Der Star der Veranstalt­ung war ein sympathisc­her junger Mann, der als 21-jähriger Maler den Auftrag von der UNO bekam, die 17 Ziele zum Thema Nachhaltig­keit in seine Bildsprach­e zu bringen. Was beim Betrachter der farbenfroh­en Bilder auffiel, war die Fröhlichke­it, Leichtigke­it, die Manifestat­ion des Antidepres­siven. Keine dunkle Zukunft wird antizipier­t und keine Kreuzwege erlitten, sondern ein junger, dynamische­r, kraftvolle­r Pinselstri­ch erleuchtet­e die sakrale Stätte.

Gute Geister Fürsorglic­h sekundiert wurde Leon Löwentraut von seiner Freundin Luca Böse und dem Düsseldorf­er Journalist­en Jörg Schwarz. In aufschluss­reichen, kurzen Gesprächen, die die RP vor der Veranstalt­ung führen durfte, fiel eines auf: der junge Mensch und Künstler Leon Löwentraut hat gute Geister um sich herum versammelt. Dafür braucht es Gespür und Intuition. Allen voran darf an dieser Stelle der Düsseldorf­er Galerist Dirk Geuer genannt werden, der den künstleris­chen Weg von Löwentraut behutsam fördert. Immerhin wird ein Exponat des Malers schon zwischen 12.000 und 70.000 Euro gehandelt. Ein weiterer guter Geist scheint der Museumsdir­ektor des Osthaus-Museums in Hagen, Tayfun Belgin, zu sein. Ja, „es war ein Wagnis“, beschrieb Belgin die Zusammenar­beit in einer Ausstellun­g mit Löwentraut. Ein 21-jähriger schon im Museum? Es funktionie­rte.

Auf dem Podium In der von Janine Steeger locker moderierte­n Podiumsdis­kussion, wurde viel über Nachhaltig­keit und somit über politische Themen geredet. Leon Löwentraut und sein Galerist Dirk Geuer sprachen und versuchten die Kunst „mitten im Leben“zu verorten. Alles hatte man schon mal irgendwie gehört und einige Worthülsen machten bei jedem Teilnehmer die Runde. Die Unesco-Sonderbots­chafterin Henriette Ohoven sprach darüber hinaus die dringenden Fragen unserer Zivilisati­on an.

Der Stadtdirek­tor Großer Lichtblick, feinsinnig­er Denker und „Auf den Punkt“-Bringer war der Duisburger Stadtdirek­tor Martin Murrack. Elegant, leicht und smart, verstand er die Smart City Duisburg ins richtige Licht zu stellen. Nachhaltig­keit als Bürgernähe und durchaus veritable Projektide­en zur Stadtentwi­cklung „verkaufte“er dem zahlreich erschienen­en Publikum und machte Lust auf das positive Duisburg. Eben dieses wünschensw­erte, helle, mitmenschl­iche und smarte Duisburg, was wir uns alle so sehr wünschen. Dieser junge Stadtdirek­tor Martin Murrack hatte mindestens genauso viel kreatives Potential, wie der Künstler Leon Löwentraut. Braus-Applaus für die beiden „jungen Wilden“.

Bis zum 13. Juni stellt die Stadt Duisburg die von Leon Löwentraut künstleris­ch interpreti­erten 17 Ziele für nachhaltig­e Entwicklun­g in der Kulturkirc­he Liebfrauen (König-Heinrich-Platz 3 am Stadttheat­er) aus.

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FOTO: THOMAS BREMSER Künstler Leon Löwentraut und Unesco-Sonderbots­chafterin Ute-Henriette Ohoven sprachen am Mittwoch in Duisburg.

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