Continental plant Abspaltung der Antriebssparte
HANNOVER (dpa/rtr) Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental wird in diesem Jahr wegen einer milliardenschweren Sonderbelastung voraussichtlich in die Verlustzone schlittern. Im dritten Quartal verbucht Conti Wertminderungen von rund 2,5 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Diese seien in der Annahme begründet, dass sich die derzeitige Weltproduktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden fünf Jahren nicht wesentlich verbessern werde. Außerdem seien Rückstellungen für den vor Kurzem vorgestellten Konzernumbau in Höhe von 97 Millionen Euro angefallen.
Die Belastungen würden im dritten Quartal und im Gesamtjahr beim auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis zu einem Verlust führen. Es seien jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Dividendenvorschlag für das laufende Jahr zu erwarten.
Continental will zudem seine Antriebssparte Vitesco über eine reine Abspaltung an die Börse bringen. Zuletzt hatte Continental den sogenannten Spin-off bereits als Alternative zu einem Teilbörsengang geprüft, bei dem der Konzern einen Teil der Vitesco-Aktien behalten hätte. Nun bekommen die Aktionäre von Conti die Vitesco-Aktien einfach zusätzlich ins Depot gebucht. Geld fließt dabei weder Continental noch Vitesco zu. Der Beschluss zur Abspaltung soll formal auf der
Hauptversammlung am 30. April 2020 gefasst werden. Ursprünglich sollte der Vitesco-Börsengang noch in diesem Jahr über die Bühne gehen, das Umfeld für Neuemissionen entpuppte sich aber als schwierig. Continental hatte die Sparte, zu der Verbrennungs- wie auch Elektroantriebe gehören, Anfang des Jahres rechtlich auf eigene Beine gestellt.