Rheinische Post Duisburg

Seit zehn Jahren: Familienhi­lfe vor Ort in Hüttenheim

2009 gründete sich die „Familienhi­lfe sofort vor Ort“. Das Projekt ist so erfolgreic­h, dass es zum Jubiläum endlich entfristet wird.

- VON JONAS SCHLÖMER

HÜTTENHEIM „Sofort“und „vor Ort“. Das sind die springende­n Punkte der Caritas-„Familienhi­lfe sofort vor Ort“in Hüttenheim, die in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag feiert. Hinter der Kirche St. Mariä Himmelfahr­t helfen Nina Flügge und Yasemin Korkmaz Kindern und ihren Familien so unkomplizi­ert und schnell wie nur irgend möglich. Zum Jubiläum blicken die beiden, zusammen mit Ludger Thiesmeier von der Caritas, auf die vergangene­n zehn Jahre und in die Zukunft. „Es gab Überlegung­en, eine Kooperatio­n des Jugendamts mit Wohlfahrts­verbänden zu gründen“, erinnert sich Ludger Thiesmeier an die Anfänge der Familienhi­lfe. Stadtteilb­ezogen sollten Verbände wie die Caritas Angebote für diejenigen schaffen, die entweder nicht auf dem Radar des Jugendamts sind oder die Hilfe des Jugendamts bewusst nicht in Anspruch nehmen.

„Damals wie heute arbeiten wir nach Bedarf“, erklärt Yasemin Korkmaz, die seit der Gründung dabei ist. Das heißt, dass Korkmaz und Flügge immer die Angebote bereitstel­len, die gerade benötigt werden. „Das sind zum Beispiel Krabbelgru­ppen oder Spielgrupp­en, aber auch Deutschkur­se“, weiß Nina Flügge. Dabei wollte die Familienhi­lfe von Anfang an auch potenziell­e Fälle für das Jugendamt abfedern. „Das Wort ,Jugendamt’ ist für viele Familien sehr negativ konnotiert, die kommen dann eher zu uns.“

„Wir erkennen hier auch Probleme, die den Familien selber vielleicht nicht aufgefalle­n wären“, erläutert Korkmaz. Wie finde ich einen Kindergart­en? Wo finde ich auf städtische­r Ebene Unterstütz­ung? Das sind nur einige der Fragen, bei denen die Familienhi­lfe ihren Gästen unter die Arme greift. Zum Ende der Ferien gibt es auch sogenannte Sprachcamp­s. „Die helfen vor allem Kindern mit Migrations­hintergrun­d, die im Urlaub vielleicht nur ihre Mutterspra­che gesprochen haben“, so Flügge, „damit sie nicht vergessen, was sie vor den Ferien gelernt haben.“

Wieder im Programm ist bald möglicherw­eise das Mutter-Kind-Turnen, die Alleinerzi­ehendengru­ppe ist nach wie vor stark nachgefrag­t. Da sind die Frauen momentan zwar noch unter sich, „aber das Angebot steht natürlich genauso Männern offen“, erklären die Mitarbeite­rinnen. Kommen kann zur Familienhi­lfe sowieso jeder. „Wir sind zwar für die Stadtteile Hüttenheim und Wanheim zuständig“, erklärt Ludger Thiesmeier, „aber wer den Weg zu uns gefunden hat, dem wird auch geholfen, egal, woher er kommt“, ergänzt Yasemin Korkmaz.

Der Erfolg spricht für die kompromiss­lose Hilfe der Familienhi­lfe. „Viele Menschen kommen auf persönlich­e Empfehlung zu uns, die Leute haben keine Hemmungen, mit uns in Kontakt zu treten“, freut sich das Team. Die große Leistung der Familienhi­lfe hat auch das Jugendamt registrier­t. Mit dem Jubiläum wird das Angebot ein Regelangeb­ot, vorher wurde das Projekt jährlich verlängert. Ein schönes Geschenk zum zehnten Geburtstag.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Ludger Thiesmeier, Nina Flügge und Yasemin Korkmaz (v.l.) blicken auf zehn erfolgreic­he Jahre der „Familienhi­lfe sofort vor Ort“zurück.

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