Seit zehn Jahren: Familienhilfe vor Ort in Hüttenheim
2009 gründete sich die „Familienhilfe sofort vor Ort“. Das Projekt ist so erfolgreich, dass es zum Jubiläum endlich entfristet wird.
HÜTTENHEIM „Sofort“und „vor Ort“. Das sind die springenden Punkte der Caritas-„Familienhilfe sofort vor Ort“in Hüttenheim, die in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag feiert. Hinter der Kirche St. Mariä Himmelfahrt helfen Nina Flügge und Yasemin Korkmaz Kindern und ihren Familien so unkompliziert und schnell wie nur irgend möglich. Zum Jubiläum blicken die beiden, zusammen mit Ludger Thiesmeier von der Caritas, auf die vergangenen zehn Jahre und in die Zukunft. „Es gab Überlegungen, eine Kooperation des Jugendamts mit Wohlfahrtsverbänden zu gründen“, erinnert sich Ludger Thiesmeier an die Anfänge der Familienhilfe. Stadtteilbezogen sollten Verbände wie die Caritas Angebote für diejenigen schaffen, die entweder nicht auf dem Radar des Jugendamts sind oder die Hilfe des Jugendamts bewusst nicht in Anspruch nehmen.
„Damals wie heute arbeiten wir nach Bedarf“, erklärt Yasemin Korkmaz, die seit der Gründung dabei ist. Das heißt, dass Korkmaz und Flügge immer die Angebote bereitstellen, die gerade benötigt werden. „Das sind zum Beispiel Krabbelgruppen oder Spielgruppen, aber auch Deutschkurse“, weiß Nina Flügge. Dabei wollte die Familienhilfe von Anfang an auch potenzielle Fälle für das Jugendamt abfedern. „Das Wort ,Jugendamt’ ist für viele Familien sehr negativ konnotiert, die kommen dann eher zu uns.“
„Wir erkennen hier auch Probleme, die den Familien selber vielleicht nicht aufgefallen wären“, erläutert Korkmaz. Wie finde ich einen Kindergarten? Wo finde ich auf städtischer Ebene Unterstützung? Das sind nur einige der Fragen, bei denen die Familienhilfe ihren Gästen unter die Arme greift. Zum Ende der Ferien gibt es auch sogenannte Sprachcamps. „Die helfen vor allem Kindern mit Migrationshintergrund, die im Urlaub vielleicht nur ihre Muttersprache gesprochen haben“, so Flügge, „damit sie nicht vergessen, was sie vor den Ferien gelernt haben.“
Wieder im Programm ist bald möglicherweise das Mutter-Kind-Turnen, die Alleinerziehendengruppe ist nach wie vor stark nachgefragt. Da sind die Frauen momentan zwar noch unter sich, „aber das Angebot steht natürlich genauso Männern offen“, erklären die Mitarbeiterinnen. Kommen kann zur Familienhilfe sowieso jeder. „Wir sind zwar für die Stadtteile Hüttenheim und Wanheim zuständig“, erklärt Ludger Thiesmeier, „aber wer den Weg zu uns gefunden hat, dem wird auch geholfen, egal, woher er kommt“, ergänzt Yasemin Korkmaz.
Der Erfolg spricht für die kompromisslose Hilfe der Familienhilfe. „Viele Menschen kommen auf persönliche Empfehlung zu uns, die Leute haben keine Hemmungen, mit uns in Kontakt zu treten“, freut sich das Team. Die große Leistung der Familienhilfe hat auch das Jugendamt registriert. Mit dem Jubiläum wird das Angebot ein Regelangebot, vorher wurde das Projekt jährlich verlängert. Ein schönes Geschenk zum zehnten Geburtstag.