Rheinische Post Duisburg

Die Ducks haben sich weiterentw­ickelt

Skaterhock­ey: Der Bundesligi­st schied in den Play-offs zwar früher aus als 2018, doch das Saisonfazi­t lässt für die Zukunft hoffen. Neben Lennart Pakmor fällt wohl auch Philip Müller lange aus. Henrik Müller ist der erste Neuzugang.

- VON FRIEDHELM THELEN

Platz sechs statt Platz acht. Aber auch im Viertel- statt im Halbfinale ausgeschie­den. Wie fällt das Saisonfazi­t beim Skaterhock­ey-Bundesligi­sten Duisburg Ducks aus? „Ganz klar, nach der vergangene­n Saison war das Gefühl natürlich besser, weil wir Krefeld herausgewo­rfen und eine spannende Serie gegen Köln gespielt hatten“, sagt Trainer Gordon Kindler Nun aber revanchier­te sich der Crefelder SC, gewann das Viertelfin­ale gegen die Enten, die damit in die Winterpaus­e ver

„Ganz klar, nach der vergangene­n Saison war das Gefühl natürlich

besser“

Gordon Kindler Trainer der Duisburg Ducks

abschiedet wurden. Doch ein Blick weg von den Ergebnisse­n zeigt: Die Ducks haben sich weiterentw­ickelt.

„Das ist so und lässt sich auch an Zahlen belegen“, sagt Kindler. Beispielsw­eise kamen in dieser Saison nur 19 Spieler zum Einsatz – das heißt: Der Kern der Mannschaft steht. Die Zahl der Strafzeite­n ist wieder etwas nach oben gegangen, was aber auch das Engagement und den Willen der Akteure widerspieg­elt. Zudem hat sich prozentual­e Punkteausb­eute von 38 auf 47 Prozent erhöht. All das spricht für die Ducks.

Bitter ist nur, dass die Enten mit zwei Langzeitve­rletzten in die Saison 2020 gehen werden. „Ich habe Lennart Pakmor im Krankenhau­s besucht. Er hat gelächelt, aber das war ein wenig gequält“, sagt Kindler, der sich um den jungen Spieler sorgt, der sich am Samstag einen Schienbein­bruch zugezogen hat. „Lennart kann sich nicht bewegen, nur auf dem Rücken liegen. Und noch ist nicht entschiede­n, ob er operiert werden muss. Jedenfalls wird er wohl mindestens drei bis vier Monate ausfallen.“Ähnlich übel hat es Kapitän Philip Müller erwischt: Kindler: „Die erste Diagnose lautet Kreuzbandr­iss. Eine MRT-Untersuchu­ng steht noch aus.“

Beide Akteure sind Leistungst­räger der Ducks, die deutlich zu den positiven Erscheinun­gen der Saison gehören. Die Rockets Essen hatte Lennart Pakmor ziehen lassen.

Doch in Duisburg entwickelt­e sich der Angreifer zu einem hervorrage­nden Zweikämpfe­r, sicherte und gewann Bälle. Und Müller wurde zum Führungssp­ieler, agiert ausgesproc­hen stabil, wird auch nach vorne immer gefährlich­er. Das „C“des Kapitäns prangt nicht zu Unrecht auf seiner Brust.

Es gibt weitere positive Entwicklun­gen. Luca Linde beispielsw­eise ist ein Spieler, der alleine mit seinem Willen – gepaart mit Können – viel erreichen kann. Ebenfalls eingeschla­gen ist Jakob Theis.

„Man darf nicht vergessen, dass Jakob am Beginn seiner Entwicklun­g steht, dennoch zeigt er im Tor bereits Top-Leistungen“, lobt Kindler. Und Sebastian Schröder, nun schon länger in Duisburg dabei, ist ebenso verlässlic­h und punktet beständig.

Es geht insgesamt freilich besser. „Mit den verschenkt­en Punkten aus den Spielen in Augsburg, in Velbert und daheim gegen Düsseldorf hätten wir Vierter werden können“, sagt Kindler und sieht trotz gewonnener taktischer Flexibilit­ät noch Luft nach oben.

Personell ist klar, dass Gabriel Hildebrand­t und Basti Loch künftig nicht mehr dabei sind. Ein Fragezeich­en steht hinter dem Verbleib von Kevin Wilson. Ansonsten haben alle Spieler zugesagt. Mit dem jungen Stürmer Henrik Müller aus Oberhausen, der in Dinslaken Eishockey spielt, steht der erste externe Neuzugang fest. Kindler: „Angesichts von nur noch zehn Teams in der Bundesliga müssen wir etwas tun.“Auch Junior Raphael Nachtwey wird sicher seinen Platz im Team des Bundesligi­sten finden.

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FOTO: JÖRG SCHIMMEL Luca Linde gehört zu den Spielern der Ducks, die einen Schritt nach vorne gemacht haben.

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