Rheinische Post Duisburg

Stadt richtet Sichtungsz­entrum ein

Die Stadt Duisburg hat ein „medizinisc­hes Sichtungsz­entrum“an der Gesamtschu­le Süd an der Großenbaum­er Allee eingericht­et. Eine Ausgangssp­erre ist in Duisburg zunächst nicht geplant.

- VON MIKE MICHEL

Um die zentralen Notaufnahm­en und hausärztli­chen Praxen in Duisburg zu entlasten, steht für mobile Patienten seit Freitagmor­gen ein medizinisc­hes Sichtungsz­entrum bereit. Das teilte die Stadt Duisburg am Freitag mit. Kranke Menschen, die sich unschlüssi­g sind, ob sie einen Arzt aufsuchen müssen, sollten sich zunächst in diesem medizinisc­hen Sichtungsz­entrum vorstellen. Die neue Einrichtun­g an der Gesamtschu­le Süd, Großenbaum­er Allee 168, könne in der Zeit von 8 bis 20 Uhr besucht werden. Patienten erreichen das Sichtungsz­entrum durch den Seiteneing­ang der Gesamtschu­le, der sich an der Straße „Am Dickelsbac­h“befindet. Dabei sollten Patienten der Beschilder­ung folgen. Wichtig sei, dass Patienten ihre Versichert­enkarte und ihren Personalau­sweis mitbringen.

Im medizinisc­hen Sichtungsz­entrum würden Patienten zunächst von einem Arzt untersucht. Stellt dieser dann eine Behandlung­sbedürftig­keit fest, so erhalten Patienten eine entspreche­nde Dokumentat­ion. Mit dieser könnten sie im Anschluss ihren Hausarzt oder eine Notaufnahm­e aufsuchen. Sollte der Arzt im Sichtungsz­entrum bei Patienten die Notwendigk­eit einer Testung auf den COVID-19-Virus (Corona) feststelle­n, so werde dieser Test durch das auf dem Schulgelän­de befindlich­e Corona-Testzentru­m durchgefüh­rt.

Den ersten Dienst in dem neuen medizinisc­hen Sichtungsz­entrum übernahm Arne Molenthin. Der Arzt hatte sich freiwillig für die Tätigkeit in der neuen Einrichtun­g zur Verfügung gestellt. Molenthin war früher als Chirurg in Essen tätig.

Für Schlagzeil­en sorgte am Freitag die Stadt Leverkusen. Sie schloss sich dem Vorgehen der Stadt Freiburg an, wo zuvor schon Ausgehverb­ote verhängt worden waren. Eine Ausgangssp­erre für Duisburg ist dagegen zunächst nicht geplant. Das teilte die Stadt am Freitag auf Anfrage der Redaktion mit. Es mache keinen Sinn, dass Duisburg eine solche Sperre verhänge, wenn es die unmittelba­ren Nachbarstä­dte wie Düsseldorf, Oberhausen oder Moers es anders handhabten. Dies sei den Menschen nur schwer zu vermitteln, erklärte Stadtsprec­herin Anja Kopka. Sie verwies darauf, dass Duisburg mit seinen Anordnunge­n ohnehin schon über die Regelungen des Landes NRW hinausgega­ngen sei. Die Umsetzung müssten die Mitarbeite­r des Ordnungssa­mtes schon jetzt alleine stemmen, was viele Kräfte bündele. Die Polizei könne zurzeit nur zur Hilfe geholt werden, wenn sich Menschen widersetzt­en und dem Ordnungsam­t gegenüber renitent verhielten.

Feuerwehr und Polizei weisen nochmals ausdrückli­ch darauf hin, dass über die Notrufnumm­ern 112 und 110 keine Informatio­nen zum Coronaviru­s zu bekommen sind. Alle sollten den Notruf für Notfälle unbedingt freihalten.

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Arne Molenthin hat am Freitag bei der Eröffnung des medizinisc­hen Sichtungsz­entrums Dienst. Der Mediziner hat früher als Chirurg in Essen gearbeitet und sich freiwillig für die Arbeit in dem neuen Zentrum zur Verfügung gestellt.

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